Abschied: Diese bekannten Mainzer sind 2023 gestorben

2023 gab es nicht nur Grund zur Freude: Mainz hat auch um bekannte Persönlichkeiten getrauert. Diese Mainzer haben uns in diesem Jahr für immer verlassen.

Abschied: Diese bekannten Mainzer sind 2023 gestorben

Bekannter Gastronom, legendärer Plakettenverkäufer und frühere Mainz-05-Stars – 2023 sind einige bekannte Mainzer gestorben. Welche Erinnerungen wir mit ihnen verbinden.

Gastronom Hassan Ait Bouhou

Eigentlich war Hassan Ait Bouhou ein „Frankfurter Junge“. In der Stadt wurde er 1967 geboren, in Kelkheim wuchs er auf. Im Jahr 2003 kam Ait Bouhou dann nach Mainz – und eröffnete die Medina-Lounge in der Holzhofstraße. Es war damals die erste Shisha-Bar in Mainz. Außerdem übernahm Ait Bouhou mit Ramsey Heinicke 2012 die Weinstube „Zum Bacchus“ in der Jakobsbergstraße und führte ab 2018 das benachbarte „Weinhaus Lösch“. Von 2009 bis 2011 hatte er noch den Möbelladen „Medina Interieur“ in der Heiliggrabgasse. Im Jahr 2020 zog sich Hassan Ait Bouhou aus der Mainzer Gastronomie zurück und lebte von dort an hauptsächlich in Marokko, kam aber immer wieder ins Rhein-Main-Gebiet zurück. Im Februar 2023 starb er im Alter von 55 Jahren.

Plakettenverkäufer Hilmar Frölich

Nach fast 60 Jahren als Plakettenverkäufer war Hilmar Frölich für viele nicht mehr aus der Mainzer Fastnachtszeit wegzudenken. Am 17. Dezember starb er im Alter von 74 Jahren. Sein großes Jubiläum hätte am 14. Januar angestanden. Für MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig steht er nun in einer Reihe mit ,Plaketten-Klaus‘ Klaus Eigenbrodt und sei längst eine Institution in Mainz. „Wir werden ihn sehr vermissen und ihm stets ein besonderes Andenken bewahren.“

Vor allem für sein soziales Engagement sei Frölich im MCV geschätzt worden. Im vergangenen Jahr spendete Frölich insgesamt 10.000 Euro an das Mainzer Tierheim und den Mainzer Schwimmverein – aus Einnahmen der letzten 11 Jahre und weiterem Gespartem. Auch nach dieser Fastnachtskampagne wollte Frölich wieder einen Euro pro Plakette an das Tierheim und die Katzenhilfe spenden.

Fastnachter Hermann Becker

Als Gast der Sitzung „Mainz bleibt Mainz“ wurde Hermann Becker deutschlandweit bekannt – dort war er stets mit einer überdimensionalen roten Brille im Publikum zu sehen. 2023 war er dort aber nicht mehr zu finden. Im März starb Becker im Alter von 80 Jahren. Der Karneval Club Kastel (KCK) schrieb damals: „Der Karneval Club Kastel 1947 e.V. trauert um seinen Großen Rat und Mitglied des KCK-Ehrengerichts, Hermann Becker. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Karin und der Familie.“

Becker war nicht nur Fastnachter, sondern auch erfolgreicher Geschäftsmann in der Plastikbranche. In dieser Funktion landete er sogar einen großen Coup und erfand mit der Firma Polyplast einen schaufelförmigen Eislöffel.

Willi Ammann

Im Oktober trauerte die Gonsenheimer Füsilier-Garde um ihr Gründungs- und Ehrenmitglied Willi Ammann. Er wurde 88 Jahre alt. „Mitglieder und Freunde der Füsilier-Garde sind tieftraurig, weil wir eine herausragende Persönlichkeit verloren haben, einen besonderen und wertvollen Freund und Menschen“, hieß es im Social-Media-Post.

Herbert Scheller

Gleich mehrere Persönlichkeiten starben 2023, die den Verein Mainz 05 in den vergangenen Jahrzehnten prägten. Im April starb der ehemalige Mainz 05-Profi Herbert Scheller (74). Er hatte von 1970 bis 1986 in 348 Pflichtspielen für den FSV auf dem Platz gestanden. Im Dezember 2022 war bei Scheller ein Hirntumor diagnostiziert worden, der ihn nach Angaben seiner Familie halbseitig lähmte. Der Tumor wurde entfernt, die OP sei gut gelaufen, doch Scheller und dessen Familie waren von da an auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen. Der Vereins- und Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann würdigte Scheller nun noch einmal: „Die Nachricht vom Tod Herbert Schellers macht uns sehr traurig.“

Fred Vulpes

Im Mai 2023 starb der Schiedsrichterbetreuer des FSV, Fred Vulpes, überraschend im Alter von 60 Jahren. Vulpes betreute seit 2018 für Mainz 05 die Schiedsrichter in der Bundesliga, war aber schon deutlich länger im Verein. Für das Nachwuchsleistungszentrum des FSV war er seit 2004 zunächst als Betreuer von Jugendteams, später auch als Schiedsrichterbetreuer tätig. „Die Nachricht von seinem Tod trifft uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel und lässt uns geschockt und unfassbar traurig zurück“, sagte Stefan Hofmann.

Wolfgang Orben

Der ehemalige Torhüter von Mainz 05, Wolfgang Orben, starb im Oktober im Alter von 72 Jahren. Orben gehörte zur legendären Mainzer Mannschaft, die 1973 die Südwestmeisterschaft errang und anschließend in der Aufstiegsrunde knapp den Sprung in die Bundesliga verpasste. Der gebürtige Bad Kreuznacher wuchs in Mainz-Mombach auf und spielte zunächst für die FVgg Mombach 03. Von 1970 bis 1976 stand er für den 1. FSV Mainz 05 im Tor. In dieser Zeit absolvierte er 58 Regionalliga- und 37 Zweitligaspiele für seinen Verein. Seine Karriere beendete er bei der SG 03 Harxheim.

Gerhard Bopp

Außerdem starb im Juli Mainz 05-Rekordtorschütze Gerhard Bopp im Alter von 74 Jahren. Gerhard, genannt „Bimbo“, absolvierte an die 350 Pflichtspiele für Mainz 05 und schoss dabei 182 Tore. Mit Mainz gewann Bopp die Südwestmeisterschaft 1978, den Südwestpokal 1980 sowie 1982 und die Deutsche Amateurmeisterschaft im Jahr 1982. Zudem spielte Bopp noch für Rüsselsheim, Jahn Regensburg sowie Fürth und 1860 München.

Abderrahim Ouakili

Mitte Dezember starb der beliebte Ex-Mainz-05-Spieler Abderrahim Ouakili im Alter von 53 Jahren nach langer Krankheit. Der Marokkaner spielte von 1994 bis 1997 sowie im Jahr 2001 für Mainz 05 und erzielte in 121 Pflichtspielen 34 Tore. In dieser Zeit wurde Ouakili zum Kultspieler und zum absoluten Publikumsliebling. Beim Auswärtsspiel am 19. Dezember bei Borussia Dortmund erinnerten Mainz-Fans an Ouakili: Nach circa 15 Minuten hielten die Fans ein Banner mit der Aufschrift „Ruhe in Frieden Abderrahim“ in die Luft.