Wer die Mainzer Kneipen-Szene kennt, ist wahrscheinlich auch ihm schon einmal begegnet: Michael Vogt, Betreiber des Rockclubs „Alexander the Great“ und des „Good Time“ im Bleichenviertel. Nun wird der 58-Jährige mit der „Weintorklause“ eine weitere Kneipe in der Altstadt übernehmen.
Neue Kneipe nach bekanntem Konzept
Zum 1. Mai übernimmt Vogt den Pachtvertrag für die Traditionskneipe in der Weintorstraße. Nach einem kurzen Umbau will er dann voraussichtlich am 18. Mai die „Weintorklause made by Good Time“ eröffnen. Den traditionellen Namen beizubehalten, sei den Vorbesitzern wichtig gewesen. Der Zusatz verrät jedoch schon, welches Konzept Vogt in der neuen Weintorklause verfolgt. Ähnlich wie in seiner Kneipe im Bleichenviertel werden die Kunden dort nämlich Darts, Whiskey und Rockmusik finden – und „ansonsten alles Gewohnte aus dem ‘Good Time’“. Eventuell werde es auch eine kleine Küche geben.
Grundsätzlich blicke Vogt der Neueröffnung sehr positiv entgegen. Was ihn jedoch ärgere: Ein Missverständnis habe schon vorab für Unmut bei den Nachbarn gesorgt. Einem Zeitungsbericht zufolge sollte die Weintorklause eine „erste Notlösung“ für Vogts Rockclub „Alexander the Great“ bieten. Das Gebäude, in dem sich der Club befindet, soll nämlich bald für einen Neubau abgerissen werden. Das benachbarte Programmkino „Palatin“ ist deshalb schon seit einigen Monaten geschlossen.
„Weintorklause“ kein Ersatz für das „Alexander the Great“
Gegenüber Merkurist stellt Vogt klar: Die Weintorklause bleibe auf jeden Fall eine Kneipe und soll kein Ersatz für das „Alexander the Great“ werden. Allerdings sei die neue Kneipe eine Möglichkeit für Vogt, seine Mitarbeiter zu behalten, wenn sein Club im Bleichenviertel tatsächlich schließen muss. Wann das der Fall sein wird, ist noch nicht sicher. Aktuell ist noch kein Termin für den Abriss des Gebäudes bekannt.
Was aber feststehe: Die Suche nach einer neuen Club-Location gehe weiter, auch nach der Eröffnung der „Weintorklause“. Bisher habe sich die Suche schwierig gestaltet. „Das ist schon schwer, mitten in der Stadt einen Club mit Livemusik zu eröffnen“, erzählt Vogt. Dennoch sei er „guter Hoffnung“. Aktuell stehe er mit Oberbürgermeister Nino Haaase (parteilos) und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) in Kontakt, um eine Lösung zu finden. Aber: „Die können halt auch nicht zaubern.“
„Mit Herzblut dabei“
Aufgeben will Vogt die Suche auf keinen Fall. Denn das „Alexander the Great“ sei in Mainz einzigartig: eine Livemusik-Kneipe mit offener Bühne, auf der auch absolute Newcomer auftreten können. Einige davon seien seit ihren ersten Auftritten bei Vogt so erfolgreich geworden, dass sie in ganz Deutschland auftreten. „Das ehrt einen und macht einen stolz.“
Doch auch, wenn die Weintorklause das „Alexander the Great“ nicht ersetzen könne – eine „Notlösung“ sei die neue Kneipe auch nicht. „Jetzt, wo wir das Ding schon mal haben, machen wir auch was Vernünftiges draus“, sagt Vogt. „Ich bin gerne mit Herzblut dabei.“