Vegane Stadionwurst? Ex-Nationalspieler wünscht sich Umdenken

Nachhaltigere Anreise, Photovoltaik-Anlagen am Stadion und ein größeres veganes Angebot: Zum Thema „Nachhaltigkeit im Fußball“ diskutierten unter anderem zwei Ex-Nationalspieler in der „Gründerloge“.

Vegane Stadionwurst? Ex-Nationalspieler wünscht sich Umdenken

Klima-Talk vor dem letzten Heimspiel des Jahres: Die Ex-Nationalspieler Timo Hildebrand und Tabea Kemme diskutierten am Sonntag in der Gründerloge von WIWIN über „Nachhaltigkeit im Fußball“.

Eingeladen hatte WIWIN-Gründer und Geschäftsführer Matthias Willenbacher*, auch Tobias Rinauer (CSR Manager Mainz 05) und Steffen Lindenmaier (Sustainability Manager VfB Stuttgart) diskutierten mit. Moderiert wurde die Veranstaltung von Lena Kesting.

Die beiden früheren Nationalspieler Hildebrand und Kemme waren sich einig: Als sie selbst noch Profis waren, habe das Thema Klimaschutz „gar keine Rolle“ gespielt. Doch bei Beiden fand nach der Karriere ein Umdenken statt. „Ich bin auf dem Land großgeworden. Da hat Selbstversorgung eine wichtige Rolle gespielt“, so die Ex-Nationalspielerin Kemme. Doch in der „Bubble Fußball“ sei das verloren gegangen. Nun wolle sie sich dafür einsetzen, dass es künftigen Generationen anders ergehe.

Der frühere VfB-Profi Timo Hildebrand warb für vegane Ernährung im Profifußball. Als positive Beispiele nannte er die Tennisprofis Novak Djokovic, die Williams-Schwestern sowie Formel-Pilot Lewis Hamilton. In Stuttgart betreibt er selbst ein veganes Restaurant, auch wenn er selbst nicht 100 Prozent vegan lebe. „Man sollte da auch nicht mit dem Zeigefinger ran, sonst wächst der Widerstand“, so Hildebrand. Stattdessen solle jeder „achtsamer durch die Welt“ gehen und vielleicht wieder zum „Sonntagsbraten“ zurückgehen oder mehr „gutes Fleisch“ essen. Fleischkonsum trage zu 25 Prozent zu den CO²-Emmissionen bei. „Das ist extrem viel.“

Auch ein politisches Vorgehen sei notwendig. Er erinnerte an den Aufschrei, als die Grünen einen Veggie-Day gefordert hatten. Doch mittlerweile sei ein größeres veganes und vegetarisches Angebot in Kantinen selbstverständlich. Auch im Stadion müsse das fleischlose Angebot wie vegane Wurst ausgeweitet werden. „Ich wünsche mir da mehr Mut und Verantwortung.“ Wie Matthias Willenbacher sagte, sei auch in der Mainzer Mewa Arena das Angebot für veganes und nachhaltiges Essen ausbaufähig.

Auch in anderen Bereichen kann laut den Diskussionsteilnehmern noch mehr für Klimaschutz und Nachhaltigkeit gemacht werden. Das gelte unter anderem für die Anreise zum Spiel und weitere Photovoltaik-Anlagen rund um das Stadion.

*Auch Inhaber von Merkurist.

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