Als „rücksichtslos und egoistisch“ bezeichnen die Mitarbeiter des Tierheims Mainz in den sozialen Medien das „stundenlange extreme Geböller“ in der Silvesternacht. Sie fordern, wenigstens vor Tierheimen, Wildparks und Zoos Rücksicht sowie in Naturschutzgebieten Rücksicht auf die Tiere zu nehmen. Während die Menschen ihren Spaß haben, müssten die Helfer „im besten Fall“ schwerverletzte Tiere versorgen. „Bei den meisten kommt aber leider jede Hilfe meist zu spät.“
Heimtiere an Belastungsgrenze
Auch die Hunde, Katzen und Kleintiere im Tierheim selbst seien am Limit ihrer Belastungsgrenze angekommen. Die Tiere seien sehr müde und heiser vom vielen Bellen. Noch am nächsten Tag saßen sie verängstigt in ihren Verstecken. Fledermäuse waren panisch umhergeflogen, umherirrende Vogelschwärme waren am verrauchten Himmel zu hören, darunter auch Zugvögel wie Gänse und Kraniche, die hier geblieben sind. „Vielen Vögeln und Wildtieren hat es vermutlich das Leben gekostet.“
Bereits um kurz nach Mitternacht wurde eine Taube ins Tierheim gebracht. Sie war durch eine Rakete aufgeschreckt worden und im Dunkeln gegen einen Brückenpfeiler geprallt. Sie starb durch den Aufprall.
Die Belastung für Tiere und Umwelt sei eine Katastrophe. „Es hat schon lange nichts mehr mit Traditionen zu tun“, heißt es etwa auf der Facebookseite des Tierschutzvereins. Daher fordert der Verein von den Behörden, „dem Unsinn ein Ende zu setzen“.
Das Tierheim Mainz hat am Neujahrstag ab 8 Uhr für verunfallte Tiere geöffnet. Telefonisch sind die Mitarbeiter jedoch nicht erreichbar.