Bald keine Flamingos mehr im Mainzer Stadtpark

Die Stadt Mainz will ihre Flamingos abgeben. Die sechs verbliebenen Vögel sollen im Herbst in andere Einrichtungen umziehen.

Bald keine Flamingos mehr im Mainzer Stadtpark

Die Mainzer Stadtverwaltung hat sich dazu entschieden, künftig keine Flamingos mehr im Stadtpark zu halten. Der Grund dafür sei Tierschutz.

Die noch verbliebenen vier Kuba-Flamingos und zwei Rosaflamingos sollen zum Herbst in geeignete Einrichtungen umgesiedelt werden.

„Dies ist ein klarer Schritt in unserem Bestreben, den Tierschutz in Mainz weiter zu fördern. Wir sind davon überzeugt, dass die Tiere in spezielleren Einrichtungen künftig bessere Lebensbedingungen vorfinden werden“, sagt Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos).

Schon seit 1962 im Stadtpark

Weil Flamingos Herdentiere seien, sollten für eine artgerechte Haltung mindestens zehn Tiere von jeder Art zusammen gehalten werden. In Mainz wären dies derzeit insgesamt 20 Vögel. Kleinere Gruppen setzten die Vögel unter Stress. Wollte die Stadt Mainz neue Flamingo erwerben, um die Gruppen zu vergrößern, müssten die Tiere flugunfähig gemacht werden, da der Stadtpark keine Voliere habe. Diese könne auch künftig nicht realisiert werden.

Haase sieht darin eine „emotionale Entscheidung“ für viele Mainzer, doch der Stadtvorstand stehe dahinter. Auslöser seien auch die Feuerwerke gewesen, die Tiere unter Stress setzten. Was vor 50 Jahren noch in Ordnung gewesen sei, müsse man aus heutiger Sicht revidieren. „Es ist eine gute Entscheidung“, so Haase. In der Vergangenheit habe es auch stressbedingte Todesfälle bei den Flamingos gegeben.

Schon seit 1962 gibt es Flamingos im Stadtpark, die aktuellen Tiere seien alle schon recht betagt. Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sagt: „Wir suchen nun Unterbringungsmöglichkeiten für ihren Lebensabend.“

Sie sollen nun in einem anderen Zoo innerhalb von Deutschland unterkommen. Doch was passiert mit dem freiwerdenden Platz? Steinkrüger sagt: „Erstmal werden wir den Platz gärtnerisch aufwerten. Es wird wahrscheinlich keine Tierhaltung mehr geben, eher eine Fläche für wilde Wasservögel.“

Die anderen Vögel im Mainzer Stadtpark bleiben hingegen in ihrer Voliere, die den Mindestanforderungen entspreche.