Wie sah Mainz früher aus? Wir haben alte Bilder gesammelt und zeigen sie euch in unserer Serie. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5. Im sechsten Teil gibt es weitere Bilder aus den unterschiedlichsten Epochen.
Kaiserstraße
So wie auf dem folgenden Bild sah die Kaiserstraße nicht in den kompletten 90ern, sondern nur im Januar 1991 aus. Die Fastnachtskampagne 1990/91 war damals in vollem Gange. Doch eigentlich war den Mainzer Narren gar nicht zum Feiern zumute. Denn es war auch die Zeit des Irak-Kriegs. An einem Abend Mitte Januar trafen sich deshalb Vertreter von 44 Fastnachtsvereinen und Garden zu einer Krisensitzung.
Und sie beschlossen einstimmig: Die Fastnacht fällt aus. Keine Sitzungen, kein „Mainz bleibt Mainz“, kein Rosenmontagszug. „Wer jetzt noch Fastnacht feiert, macht sich ethisch und moralisch unmöglich“, sagte der damalige MCV-Präsident Rudi Henkel. Und es regte sich auch öffentlicher Protest, wie in dem Bild vor der Christuskirche zu sehen ist.
Kirschgarten
Ganz anders sah es 1975 am Kirschgarten in der Mainzer Altstadt aus. Die Gegend rund um den Platz wurde erst einige Jahre später zur Fußgängerzone umgestaltet. 1975 parken hier also noch Autos.
Was auch auffällt: Wo sich heute das Bergschön befindet, gab es damals noch die Weinstube zum Kirschgarten. Erst drei Jahre später eröffnete an dieser Stelle das legendäre „Doctor Flotte“, für das 2016 das Aus kam – nach 38 Jahren.
Auch war noch nicht jedes Haus renoviert. Mit dem Mammutprogramm Altstadtsanierung (1972 bis 2013) restaurierte die Stadt viele Gebäude und verhalf ihnen zu alter Schönheit. Hier im Bild seht ihr noch zwei Häuser vor der Sanierung:
Neubrunnenplatz
Schließlich kommt ein ganz großer Sprung zurück ins Jahr 1840 – und zu einer markanten Stelle in der Altstadt. Der Neue Brunnen am Neubrunnenplatz wurde 1724 unter Baumeister Johannes Weydt errichtet. Er sorgte für die Wasserversorgung auf dem „Speisemarkt“, dem heutigen Neubrunnenplatz.
Das Wasser wurde aus Bretzenheim durch Bleirohre in den Neuen Brunnen gepumpt. Diese Rohre waren die ersten Wasserleitungen seit der Römerzeit. Ansonsten war der Brunnen vor allem aber ein Teil der repräsentativen Platzanlage, geschmückt mit Reliefs von Franz Matthias Hiernle. Nachträglich wurden 1828 die Figuren von Josef Scholl angebracht.