Weißfrauenkloster, frühere Residenz-Passage und ein Notpavillon: Wir stellen euch bekannte Mainzer Bauwerke vor, die heute nicht mehr existieren. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4. Hier sind drei weitere frühere Gebäude in Mainz.
Weißfrauenkloster
Das erste Bild zeigt das Weißfrauenkloster und den Bassenheimer Hof Ende des 18. Jahrhunderts. Ganz in der Nähe des Osteiner Hofs wurde der barocke Bassenheimer Hof als Adelssitz im Jahr 1750 errichtet. Später wurde das Gebäude als Kaserne genutzt, heute hat dort das Innenministerium seinen Sitz.
Das Weißfrauenkloster stand von 1252 bis 1802 am Schillerplatz. Dort lebten zunächst Magdalenerinnen, später dann Zisterzienserinnen. Die Kirche wurde im Jahr 1812 abgebaut, das letzte Gebäude, das heute noch am Schillerplatz zu sehen ist, ist das Gästehaus. Heute ist es Sitz der Industrie- und Handelskammer.
Frühere Residenzpassage
Mit dem französischen Kassenschlager „Monsieur Claude und seine Töchter“ verabschiedete sich das Kino „Residenz & Prinzess“ am 8. Januar 2017. Danach wurde das Kino nach 60 Jahren endgültig geschlossen. Schon damals war klar, dass die ganze Residenzpassage abgerissen wird. Seit 1992 war das Bild von Marilyn Monroe ein echter Blickfang an der Fassade der Residenz-Passage.
Allerdings war die Passage auch baufällig. 2010 kaufte der Bauträger Fischer & Co das Grundstück. Ursprünglich sollte die Residenzpassage als Bestandsimmobilie erhalten bleiben, doch dann entschied sich das Unternehmen für den Abriss und den Bau einer neuen Residenzpassage. Eine Sanierung sei nicht mehr infrage gekommen. Im Herbst 2018 wurde die alte Passage schließlich abgerissen. Bei einer Grabung stießen Archäologen 2019 auf besondere Überreste: Den Forschern gelang es, Teile von Grundstücksmauern und einer Fußbodenheizung aus der Römerzeit freizulegen. Weitere Funde stammen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Nicht nur das Graffiti und Kino verschwanden, auch die „Filmriss“-Bar und weitere Läden. Seit 2022 ist die neue Residenz-Passage fertig. Darin befinden sich jetzt eine Naturdrogerie und ein Geschäft für medizinische Versorgung für Frauen. Hier seht ihr die neue Passage 2022 von der Schillerstraße aus:
Notpavillon „Wirth - Der Kinderladen“
Nicht mehr lange, dann feiert Wirth „Der Kinderladen“ sein 100-jähriges Bestehen. Im Jahr 1929 wurde das Traditionsgeschäft gegründet. Wer 1948, drei Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, Spielzeug kaufen wollte, musste dies in einem Notpavillon tun. Hier hatte sich „Wirth - Der Kinderladen“ nach der Zerstörung des eigentlichen Verkaufsgebäudes niedergelassen. Das folgende Bild entstand am 1. August 1948.
Zwei Jahre nach dem Behelfsbau wurde im August 1950 nach rund dreijähriger Bauzeit das Spielwarenhaus in der Großen Bleiche eröffnet, das wir auch heute noch kennen.