In unserer Serie stellen wir euch berühmte Persönlichkeiten vor, die in Mainz gelebt haben oder immer noch hier leben. Im vierten Teil geht es um einen NBA-Star, einen bekannten Kabarettisten und eine ZDF-Moderatorin. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Dirk Nowitzki
Kein anderer europäischer Basketballer war jemals so erfolgreich wie Dirk Nowitzki (40). Er war unter anderem wertvollster Spieler der US-Liga NBA und gewann mit seinen Dallas Mavericks die Meisterschaft. 2019 beendete er seine Karriere. 22 Jahre vorher, im September 1997, trat der junge Nowitzki seine Grundausbildung in der Kurmainz-Kaserne an. Nach einem Telefonat mit Nowitzkis Trainer Holger Geschwindner war dem damaligen Leiter der Sportfördergruppe, Dieter Herrmann, klar, dass Nowitzki kurz vor dem Sprung in die NBA steht und er „entsprechend sensibel mit ihm umgehen muss“, erzählte Herrmann gegenüber Merkurist. Das hieß: Nowitzki sollte nicht zu sehr mit „militärischen Angelegenheiten traktiert“ werden.
Das Resultat: „Dirk kam so gut wie nie.“ Für die Spitzensportler der Sportfördergruppe Mainz galt damals ohnehin die Regelung: 70 Prozent Freistellung für Training und Wettkampf, 30 Prozent militärische Aus- und Weiterbildung. Bei Nowitzki drückte Herrmann zusätzlich ein Auge zu. Der Sportstar selbst erinnerte sich so an seine Mainzer Zeit: „[In Mainz] lief es relativ relaxt ab. In der Sportfördergruppe hatten wir ständig frei, da mussten wir einmal im Monat für drei, vier Tage anrücken, den Rest durften wir zu Hause trainieren. Das war okay.“
Nach Nowitzkis Rechnung war er in der Zeit von September 1997 bis Juni 1998 also etwa zehn Mal in Mainz. Und wenn er da war, sei das Programm relativ locker gewesen, so Herrmann. „Wir sind zum Beispiel durch den Mainzer Sand gelaufen.“ Einmal habe es auch eine Wandertour mit Übernachtung gegeben. „Aber ich weiß nicht mehr, ob Dirk dabei war.“ Die ganze Geschichte zu Nowitzkis Zeit in Mainz lest ihr hier:
Hanns Dieter Hüsch
Hüsch lebte über vier Jahrzehnte in Mainz und wurde von hier aus zum „erfolgreichsten literarischen Kabarettisten der Bundesrepublik des vergangenen Jahrhunderts“, wie sich unser Gastautor und sein früher Manager Jürgen Kessler erinnerte. Hüsch war außerdem Schriftsteller, Kinderbuchautor, Schauspieler, Liedermacher, Synchronsprecher und Rundfunkmoderator. Insgesamt stand er 53 Jahre auf deutschsprachigen Kabarettbühnen und präsentierte 70 eigene Programme.
Auch im Fernsehen trat er immer wieder auf. In Mainz hatte er Theaterwissenschaft, Literaturgeschichte und Philosophie studiert und begann dort im Studenten-Kabarett „Die Tol(l)eranten“. Mit seinem ersten Soloprogramm trat er 1949 auf, 2002 endete seine letzte Tournee.
Petra Gerster
Noch immer in Mainz wohnt die frühere Moderatorin der „heute“-Nachrichten Petra Gerster (68). Dabei wollte die gebürtige Wormserin ursprünglich gar nicht in die Landeshauptstadt. Das zumindest verriet die 68-Jährige am 21. Mai im Podcast „Die blaue Stunde“ des rbb-Senders radioeins. „Ich wollte nicht nur 50 Kilometer weg von Worms, sondern ich wollte richtig was Anderes erleben.“ Deshalb studierte sie zunächst in Konstanz. Es folgten noch einige weitere Stationen in Paris, den USA, Köln und München, bevor sie 1989 als „heute“-Moderatorin schließlich doch in Mainz landete.
Nach ihrem ZDF-Aus 2021 könne sie die Stadt auch etwas mehr genießen, verriet sie im Podcast. Wenn sie zum Beispiel mit dem Fahrrad auf den Lerchenberg fährt, genieße sie es, danach nicht mehr arbeiten zu müssen.