3 berühmte Gebäude in Mainz, die nicht mehr existieren

Viele Gebäude sind aus Mainz verschwunden. Sie existieren nicht mehr, weil sie im Krieg zerstört oder aus Stadtplanungsgründen abgerissen wurden. Wir stellen euch im vierten Teil weitere berühmte Mainzer Gebäude vor, die es heute nicht mehr gibt.

3 berühmte Gebäude in Mainz, die nicht mehr existieren

Südbahnhof, Pulverturm, St. Joseph: Wir stellen euch bekannte Mainzer Bauwerke vor, die heute nicht mehr existieren. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3.

Bahnhof Mainz-Süd

Die folgenden Bilder von 1997/98 zeigen den früheren Bahnhof Mainz Süd, der heute Bahnhof Römisches Theater heißt. Der Bahnhof in der Holzhofstraße bekam 2006 nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Gebäude. Der Klinkerbau von 1884 wurde bis auf die denkmalgeschützte Fassade in Richtung Bahngleise abgerissen. Die wurde in den Neubau integriert und ist alles, was noch vom ehemaligen Gebäude blieb.

Die Nachtschwärmer trafen sich in der Gaststätte „Südbahnhof“. Um 4 Uhr öffnete das Lokal, die Gäste tranken Bier, aßen Schnitzel mit Pommes oder spielten im Nebenraum Billard und Flipper. Zur Gaststätte gehörte auch ein Kiosk mit Süßigkeiten.

Für viele Mainzer ist der Bahnhof Römisches Theater auch heute noch der „Südbahnhof“.

Pulverturm

Dieses Gebäude wurde vor allem durch sein Ende berühmt: Es war der 18. November 1857, gegen 14:45 Uhr. Ein lauter Knall erschütterte plötzlich Mainz. Eine Katastrophe hatte sich am Pulverturm nahe dem Gautor ereignet: Plötzlich explodierten große Massen an Munition, die dort gelagert worden waren. 153 Menschen starben, Hunderte wurden teils schwer verletzt.

Besonders am Kästrich wurde innerhalb von Sekunden großer Schaden angerichtet: 57 Häuser wurden dort komplett zerstört. Die Trümmer flogen bis zum Ballplatz, zur Bauhofstraße, zum Weingarten und sogar bis zum Rhein. Fenster im Dom und in der Quintinskirche zersprangen. Die Illustrierte Zeitung Leipzig berichtete zu dieser Zeit: „Außerdem ist, wie bereits gemeldet, kein Haus in der Stadt unbeschädigt davon gekommen. Die Stephanskirche ist vollständig Ruine.“ Die genaue Ursache für die Explosion ist bis heute ungeklärt. Eine Vermutung: Ein österreichischer Unteroffizier soll aus Rache das Magazin in Brand gesteckt haben.

Gebaut worden war der Pulverturm oder Martinsturm, wie er früher hieß, im Mittelalter. Als äußerer Gautorturm war er zunächst Teil der Festungsanlage und wurde als Militärarresthaus genutzt. Ab dem 19. Jahrhundert wurde der Turm zum Pulvermagazin umfunktioniert.

Frühere Josephskirche

Die Josephskirche in der Neustadt ereilte ein ähnliches Schicksal wie St. Bonifaz am Hauptbahnhof: Als neugotischer Bau Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 50er-Jahren modern wiederaufgebaut.

Von 1890 bis 1892 wurde die alte St. Josephs-Kirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik erbaut, vor allem mit roten und gelben Ziegeln. Während der Luftangriffe auf Mainz am 27. Februar 1945 wurde die Kirche zerstört. Bis 1950 fanden die Gottesdienste behelfsmäßig in der Aula der Feldbergschule, bis 1957 in der Kapelle des Bilhildisklosters statt.

Die neue St. Joseph wurde 1955 bis 1957 nach Plänen von Hugo Becker als moderner, elliptischer Bau an der Ecke Josephsstraße / Raimundistraße errichtet.

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