Einige Spieler, die in den 90er-Jahren für Mainz 05 aktiv waren, haben inzwischen mit dem Fußball nur noch am Rande zu tun (wir berichteten). Andere blieben dem Fußball-Geschäft treu und haben es zum Beispiel wie Jürgen Klopp zum Trainer von Weltformat gebracht. Doch was machen eigentlich andere ehemalige Mainz 05-Spieler aus den 90er-Jahren? Merkurist zeigt Euch im zweiten Teil unserer Serie, welchen Karriereweg weitere Spieler nach ihrer aktiven Laufbahn beim FSV eingeschlagen haben.
Dimo Wache
15 Jahre lang stand Dimo Wache im Tor von Mainz 05 (1995 bis 2010). Mit 406 Pflichtspielen ist der gebürtige Niedersachse Rekordhalter und zudem Ehrenspielführer bei Mainz 05. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn führte Wache zunächst ein Sportfachgeschäft und später ein Restaurant in Mainz. Seit 2013 arbeitet der 44-Jährige als Torwarttrainer bei Darmstadt 98, wohnt aber noch immer in Mainz-Hechtsheim.
Fabrizio Hayer
44 Zweitligaspiele in einer Saison (1992/93) bestritt Fabrizio Hayer während seines ersten Engagements bei Mainz 05. In der damals aufgestockten Liga nach der Wiedervereinigung erzielte er in dieser Spielzeit acht Tore. Danach war der gebürtige Wiesbadener noch bis 1994 beim FSV unter Vertrag. Nach drei Jahren bei Waldhof Mannheim kehrte Hayer von 1997 bis 1999 nach Mainz zurück.
Nach weiteren Stationen in Oberhausen, Münster und Regensburg beendete er in der Saison 2005/2006 verletzungsbedingt seine Karriere. Ab 2007 führt Hayer gemeinsam mit seiner Frau den „Mainzer Hof“ in Heidesheim. Das Hotel samt Restaurant gab er während der Corona-Krise auf. In regelmäßigen Abständen meldet sich Hayer aber noch als Mainz 05-Kolumnist in „Bild“ zu Wort, zudem steht er bei Legendspielen für den guten Zweck auf dem Platz.
Ansgar Brinkmann
Für 13 Vereine spielte Ansgar Brinkmann in seiner 20-jährigen Profi-Karriere. Von 1993 bis 1995 kickte er auch in Mainz und erarbeitete sich den Ruf eines Enfant terrible. In einem Interview mit der „Welt“ verriet Brinkmann: „Als ich beim 1. FSV Mainz 05 spielte, haben mein Kollege Thomas Ziemer und ich uns für 1000 Mark einen Clown für einen Tag gemietet und sind mit ihm durch die Stadt gefahren. Der Clown saß auf der Rückbank und hat Seifenblasen gemacht. An einer Ampel hielt dann ein Mitglied des Klubvorstands neben uns und schaute ziemlich irritiert. Das war peinlich.“
Trotz oder wegen solcher Eskapaden wurde der gebürtige Niedersachse (Spitzname: Trinkmann) auch in Mainz zum Kult-Kicker. Im Januar 2018 nahm Brinkmann an der Reality-Show „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ (Dschungel-Camp) teil. Dort verließ er die Sendung auf eigenen Wunsch nach zehn Tagen.
Guido Schäfer
Ein enger Kumpel von Brinkmann war Guido Schäfer. Der blonde Verteidiger war in den Neunzigern in Mainz für sein robustes Einsteigen auf dem Fußballfeld bekannt. Fast noch bekannter war Schäfer in Mainz allerdings für seine Liebe zu Kneipen und Partys. Dabei machte er nie ein Geheimnis um seinen Lebensstil.
Gegenüber Merkurist sagte Schäfer einmal über das Ende seiner Zeit als Spieler in Mainz: „Wolfgang Frank sortierte mich völlig zurecht wegen meines Lebenswandels aus. Das war ein richtiger Profi, der vielen in Mainz gezeigt hat, wie man richtig arbeitet.“ Heute ist Guido Schäfer als Sportjournalist für die „Leipziger Volkszeitung“ tätig und berichtet als Chefreporter über RB Leipzig.
Željko Buvač
Sowohl als Spieler (1992 bis 1995) als auch als Co-Trainer (2001 bis 2008) war Željko Buvač bei Mainz 05 tätig. Jürgen Klopp holte den Bosnier als Assistenten an den Bruchweg. Nach sieben Jahren bei Mainz 05 wechselten beide gemeinsam 2008 nach Dortmund. Dort gewann das Duo 2011 die Meisterschaft und 2012 das Double. Nach Klopps Rücktritt in Dortmund ging Buvač als Co-Trainer mit zum FC Liverpool. Am 30. April 2018 veröffentlichte der Klub plötzlich ein Statement, nach dem sich Buvač „aus persönlichen Gründen“ eine Auszeit bis zum Saisonende nehme. Offenbar war es zum Streit zwischen Klopp und Buvač gekommen. Inzwischen arbeitet Željko Buvač als Sportdirektor beim russischen Club Dynamo Moskau.