Hier gibt es in Mainz noch Natur

Mainz ist dicht bebaut, dennoch finden sich einige Stellen, an denen es noch Natur gibt. Wir stellen euch einige von ihnen vor.

Hier gibt es in Mainz noch Natur

Vor allem im Sommer bieten Wälder und Natur Frischluft und Abkühlung, Naherholung und Spaziermöglichkeiten. Auch im dicht bebauten Mainz gibt es einige grüne Orte, die weitgehend ungestört wachsen dürfen oder naturschutzfachlich gepflegt werden. Viele der Gebiete fallen unter das Naturschutz- oder Landschaftsschutzgesetz. Daher gelten beim Betreten bestimmte Regeln. Darunter zählt etwa, Hunde an die Leine zu nehmen, auf den Wegen zu bleiben und keine Pflanzen zu pflücken.

Zitadellengraben

Mitten in der Stadt hat sich im Graben und auf den Wällen der Mainzer Zitadelle ein Rückzugsort für viele Pflanzen und Tiere gebildet. Sogar einige Rote-Liste-Arten sind hier beheimatet. Als geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) steht der Bereich um die Zitadelle herum seit 1986 unter Schutz. Er zählt als das wichtigste Biotop in der Mainzer Innenstadt, vor allem für Vögel. Mehrere Flächen werden inzwischen von Ehrenamtlichen des Naturschutzvereins Nabu Mainz gepflegt.

Fast 500 Tier- und Pflanzenarten leben auf dem acht Hektar großen Gebiet, darunter Fledermäuse, Mauereidechsen, Langhornbienen, Zwerghirschkäfer und Königskerzen. Immer wieder kommt es hier zu Diskussionen zwischen Denkmal- und Naturschützern, vor allem hinsichtlich der alten Mauerwerke. Etliche Bäume mussten bereits gefällt werden, da ihre Wurzeln in die Mauern eingedrungen waren. Im Gegenzug wurden neue Bäume auf dem Sportplatz geplant. Auf Wegen könnt ihr durch den Zitadellengraben spazieren gehen. Teilweise sind diese jedoch zeitweise gesperrt.

Laubenheimer Ried

Die Niederzone der Laubenheimer Aue liegt fünf Meter unter dem Rheinniveau. Hier gibt es Sumpfland und zahlreiche Wassergräben, ein naturschutzfachlich angelegter Teich, Feuchtmulden sowie Dämme und Gräben, Wiesen und Schilfröhrichte.

Das inzwischen 180 Hektar große Naturschutzgebiet Laubenheimer-Bodenheimer Ried bietet auenspezifische Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Hier leben auch gefährdete Arten wie Blaukehlchen, Eisvogel und Tüpfelsumpfhuhn. Kiebitz und verschiedene Watvögel kommen an den Teichen vor. Auch der Weißstorch kann hier beobachtet werden. Etliche Paare nisten jedes Jahr auf den Strommasten. Außerdem wachsen hier über 600 Pflanzenarten, darunter auch einige seltene.

Mombacher Rheinufer und Unterfeld

Auch die Auenbereiche des Mombacher Rheinufers stehen unter Naturschutz, wenn auch erst seit 1995. Es ist laut der Stadt Mainz der letzte naturnahe Auenbereich des Rheins im Mainzer Stadtgebiet. Auf den 64 Hektar großem Biotop leben auch Tiere und Pflanzen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Auch Störche finden hier Nahrung.

Zu heiklen Diskussionen führt jedes Jahr das Sonnenbaden im Sommer am Rheinufer, dem „Mombeach“, wie er von den Mainzern genannt wird. Manchmal feiern hier Hunderte von Menschen Partys, grillen oder campen und lassen ihre Hunde ohne Leine laufen. Doch im Naturschutzgebiet ist das genauso verboten wie das Befahren mit Autos. Die Stadt kontrolliert hier regelmäßig.

Im angrenzenden Mombacher Unterfeld pflegen und pachten seit vielen Jahren Naturschutzverbände wie der Arbeitskreis Umwelt Mombach (AKU) und der Nabu Mainz etliche Flächen. Zudem hat die Stadt Mainz hier naturschutzfachliche Ausgleichs- und Ersatzgeldflächen angelegt. Neun Hektar Biotopverbund hat sich inzwischen hier, westlich der A643, gebildet. Dieser gilt auch als Pufferzone für das angrenzende Naturschutzgebiet „Mombacher Rheinufer“.

Entwickelt werden soll hier ein Auenstandort aus Gehölzen, Wiesen und Weiden. Vor allem Feucht- und Nasswiesen, die es in Deutschland nur noch wenig gibt, werden gefördert.

Zu Teil 1 mit den Mainzer Wäldern und dem Mainzer Sand kommt ihr hier.

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