In unserer Serie stellen wir euch Kneipen, Bars, Restaurants, Cafés und Clubs vor, die in den vergangenen Jahrzehnten schließen mussten – und die viele Mainzer vermissen. Hier sind drei weitere Lokale, die in Mainz fehlen.
Citrus
Vor etwa eineinhalb Monaten schloss das Restaurant „Citrus“ in der Rheinstraße – nach 23 Jahren. Das teilten die Betreiber auf Instagram mit. „Wir müssen uns heute mit einer nicht so schönen Nachricht an Euch wenden“, hieß es bereits am 24. Juni, als das Aus für Ende Juni verkündet wurde. „Auf Grund der personellen Situation ist es uns nicht mehr möglich, den Betrieb so am laufen zu lassen, dass wir Euch zu 100% gerecht werden.“
Deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Türen im Juli nicht mehr zu öffnen. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Wir bedanken uns für die jahrelange Treue und für unvergessene Momente!“
Das Citrus wurde 2001 in einem historischen Gebäude an der Rheinstraße eröffnet. Das heutige Citrus war laut Webseite Teil der Bastion Franziskus und habe unter anderem als Pferdestall gedient. Später sei es Teil des ersten Mainzer Bahnhofs und später die städtische Fruchthalle gewesen. Wie es nach der Restaurant-Schließung nun weitergeht, ist noch unklar.
Burgerladen
Als die bekannten Mainzer DJs Rimah Khalouf (Amir) und Bülent Gürler (Butch) 2011 den „Burgerladen“ in der Quintinsstraße eröffneten, waren sie Vorreiter für Qualitätsburger in Mainz. Das Fleisch wurde in Bio-Qualität gekauft, alle Zutaten waren regional und saisonal. In mehreren Burgerrestaurant-Rankings von Merkurist landete der „Burgerladen“ weit vorne. Im vergangenen Jahr reichte es allerdings nur noch zu Platz 8. Im nächsten Ranking wird das Lokal vermutlich gar nicht mehr auftauchen.
Mindestens seit Anfang dieses oder Ende letzten Jahres hat der Laden nicht mehr geöffnet. In den Räumen stehen noch die alten Möbel. Kontaktaufnahmen per Social Media oder Mail sind nicht mehr möglich, die Telefonnummer ist nicht mehr vergeben. Die letzten Beiträge auf Social Media gab es Ende Oktober 2023. Eine Merkurist-Mail an einen der Inhaber blieb unbeantwortet. Eine offizielle Bestätigung, dass der Laden für immer geschlossen ist, gibt es aber nicht. „Burgerladen“-Fans können also noch hoffen, dass es in Zukunft in irgendeiner Form weitergeht.
Bitsch-Keller
„Sehr schön! Keller gehört doch zur Meenzer Fassenacht wie die Schwellköpp“, kommentierte der heutige Innenminister Michael Ebling (SPD) einen AZ-Beitrag auf Facebook vom 10. Februar 2012. Damals hatte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) mitgeteilt, dass der „Bitsch-Keller“ in der Rochusstraße an Fastnacht öffnen darf. Voraussetzung war, dass noch einige Brandschutzauflagen erfüllt werden müssen. Betreiberin Yvonne de Prato sei damals „außer sich vor Freude“ gewesen.
Allerdings galt die Schankerlaubnis ausdrücklich nur für die Fastnachtstage – eine Ausnahme von den sonst geltenden baurechtlichen Bestimmungen. Heute hat der „Bitsch-Keller“ schon längst nicht mehr geöffnet, auch nicht an Fastnacht. Nur noch das Eingangstor erinnert viele Mainzer noch an Partynächte und gesellige Abende.