In unserer Serie stellen wir euch Kneipen, Bars, Restaurants, Cafés und Clubs vor, die in den vergangenen Jahrzehnten schließen mussten – und die viele Mainzer vermissen. Hier sind drei weitere Lokale, die in Mainz fehlen.
Gonsenheimer Hof
Seit 120 Jahren war der Gonsenheimer Hof eine Mainzer Institution, seit über 40 Jahren geführt von einer Familie. Doch am 1. Juni 2023 schloss das Traditionsrestaurant an der Kreuzung zwischen Mainzer Straße, Koblenzer Straße und Weserstraße endgültig. Ivan Kupljen führte das Restaurant seit Jahren gemeinsam mit seiner Mutter.
Der Grund für die Schließung: Der größte Teil des Personals ging bald in Rente. Einen Nachfolger konnte Kupljen nicht finden. Er selbst will kein anderes Restaurant mehr eröffnen, wie er gegenüber Merkurist erzählte. „Ich habe noch keine Pläne, wie es weitergehen soll. Erst einmal werde ich nach 30 Jahren zum ersten Mal in den Urlaub fahren.“
Zum Löwen
Eine Mainzer Gastro-Legende machte Schluss: Nach rund 45 Jahren ging Wolfgang „Wolfi“ Klein zum Jahreswechsel 2023/24 in den Ruhestand. „Das ist in der Gastro-Branche sehr, sehr lange. So langsam spüre ich jeden Knochen in meinem Körper. Die Schlepperei macht mich fertig“, sagte er gegenüber Merkurist. „Es war eine tolle Zeit. Gonsenheim ist der Renner: Kurze Wege, nette Gäste, man kennt sich, alles ist übersichtlich und familiär.“
Die Partys seien „nett“, die Lesungen „gut“ und Jürgen Klopp als Stammgast sei ganz besonders gewesen. „Was will man mehr? Jede meiner Kneipen war wertvoll für mich und die Gäste. Jede davon hat eine Generation geprägt. Sei es Kultur, Jump, Livemusik dienstags im Caveau oder zum Frühschoppen im Quartier. Aber alles hat einmal ein Ende.“
Für das Lokal „Zum Löwen“ soll der Wolfi-Abschied aber noch nicht das Ende sein. Wolfi selbst postete vor wenigen Wochen, dass immer noch ein Nachfolger gesucht werde. „Die Gaststätte ‘Zum Löwen’ ist immer noch nicht verpachtet. Schade für diese gute Kneipe.“
Knerzje
Nach mehr als 20 Jahren schloss im Jahr 2022 eine echte Neustadt-Kultkneipe: das „Knerzje“. Morgens um 6 Uhr öffnete die Eckkneipe in der Frauenlobstraße und erreichte damit auch Nachteulen, die ihre Kneipentour noch gebührend beenden wollten. Der Nachfolger „Bar 05“ führt diese Tradition seit Ende 2022 weiter: Geöffnet hat die Bar von 6 Uhr morgens bis 5 Uhr morgens, also 23 Stunden am Tag. Außerdem zeigt die Sportsbar unter anderem Fußball und American Football.