In unserer Serie stellen wir euch Kneipen, Bars, Restaurants, Cafés und Clubs vor, die in den vergangenen Jahrzehnten schließen mussten – und die wir schmerzlich vermissen. Hier sind drei weitere Lokale, die in Mainz fehlen:
Hanoi
Vor 20 Jahren eröffnete Hong Trung Dinh das vietnamesische Restaurant „Hanoi“ in der Leibnizstraße. Doch Ende Oktober 2022 musste das Restaurant schließen. Wie der Inhaber gegenüber Merkurist erklärte, habe der Eigentümer den Mietvertrag aufgehoben. Weitere Details wollte Dinh nicht erzählen, um das Verhältnis nicht zu belasten. Seitdem vermissen viele Mainzer, speziell in der Neustadt, das sympathische Restaurant.
Doch es gibt Hoffnung: Denn ganz ausschließen will Dinh eine Neueröffnung an anderer Stelle nicht. Für den „Hanoi“-Chef gibt es vor allem eine Bedingung: „Wir sind fest mit der Mainzer Neustadt verbunden. Wir können uns nur hier eine Zukunft vorstellen.“ Gibt es irgendwann doch noch ein Happy End?
Heinrich’s
Ein merkwürdiges Schild warf im vergangenen Jahr bei den Gästen des „Heinrich’s“ in der Oberstadt Fragen auf. „Betriebsferien vom 1.1. bis 31.12.“ stand dort. Das rote Messingschild wurde im Glaskasten angebracht, in dem normalerweise eine Speisekarte hängt. Der Grund: „Im zarten Alter von 69 erlaube ich mir, in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen“, erklärte Inhaber Wilfried Heinrich Nestle. „Ich lasse eine sehr erfolgreiche und schöne Ära hinter mir.“
13 Jahre lang gab es das Heinrich’s an der Ecke Kästrich und Martinsstraße, zwischen Gaustraße und Kupferbergterrassen. Das Essen war traditionell und kreativ, dazu gab es eine große Weinauswahl. Im Sommer schloss das Heinrich’s für immer und Nestle zeigte sich erleichtert, aber auch wehmütig: „Alles hat seine Zeit.“
Gasthaus Specht
Fast 40 Jahre betrieben Klaus und Uschi Rupp das gutbürgerliche „Gasthaus Specht“ in der Rotekopfgasse. Dann gingen sie im Jahr 2021 in den Ruhestand. Vorher hatten sie schon das benachbarte „Hotel Schwan“ geschlossen. Noch viel länger, nämlich bis in Jahr 1594, reichte die Tradition des Gasthauses zurück. Damit war es die älteste Gastronomie der Stadt Mainz.
Nach fast zwei Jahren Leerstand wird das Gebäude jetzt wieder gastronomisch genutzt: Das „Zenbi“, wie Betreiber Minh Dang Nguyên sein Restaurant genannt hat, hat sich auf Sushi spezialisiert. Es gibt Maki und Nigiri, Crunchy Rolls und Sashimi, außerdem Thai-Currys, Reisbowls und eine traditionelle vietnamesische Suppe.
Im ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten, achten, neunten und zehnten Teil haben wir euch bereits frühere Lokale vorgestellt.