Die Fans machten sich auf zum Bruchweg, die Spieler bekamen ihre Gehälter in D-Mark ausgezahlt und die Mannschaft spielte noch in der zweiten Liga: In den 90er-Jahren war bei Mainz 05 noch vieles anders. Die Popularität einiger Spieler aus dieser Generation ist bei den Fans aber weiterhin ungebrochen. Doch was machen diese 90er-Stars eigentlich heute? Wir verraten es euch in dieser Serie. Diesmal: Teil 1.
Christian Hock
Fast 10 Jahre lang (1994 bis 2003) spielte der gebürtige Aschaffenburger Christian Hock für den FSV Mainz 05. Danach war Hock hauptsächlich als Trainer tätig. Über den SV Wehen (Wiesbaden), Rot-Weiß Ahlen, FC Homburg, Hessen Kassel und Schott Mainz landete Hock wieder beim SV Wehen Wiesbaden. Seit 2015 war er dort Cheftrainer und dann Sportdirektor des Drittligisten. Nachdem er rund ein Jahr Sportkoordinator beim 1. FC Magdeburg war, ist er gerade erst ins Rhein-Main-Gebiet zurückgekehrt. Als Geschäftsführer Sport arbeitet Hock nun beim Regionalligisten Kickers Offenbach.
Mike Janz
Einen eher ungewöhnlichen Karriereweg nahm Mike Janz. Fast 70 Zweitliga-Spiele bestritt er in den 90er-Jahren für die Mainzer. Doch dann endete seine Karriere eher abrupt. „1992 habe ich mir das Kreuzband gerissen“, sagte Janz 2017 gegenüber Merkurist. Noch während seiner Reha begann er, Medizin zu studieren.
Anfangs spielte er noch parallel zum Studium für die zweite Mannschaft der 05er. Doch Mitte der 90er-Jahre entschied er, sich komplett auf die Medizin zu konzentrieren. Nach erfolgreichem Abschluss praktizierte er neun Jahre in Kostheim. Im Januar 2017 übernahm Janz dann die Praxis von Dr. Wolfgang Deckers in Gonsenheim, wo er bis heute Patienten behandelt.
Bruno Akrapovic
Obwohl er nur drei Jahre (1994 bis 1997) bei Mainz 05 spielte, dürfte Bruno Akrapovic noch heute vielen Fans wegen seiner Vokuhila-Frisur in Erinnerung geblieben sein. Nachdem er mit Mainz den Aufstieg in die erste Liga verpasste, wechselte er zu Tennis Borussia Berlin, weil er dort, wie er dem Magazin 11 Freunde verriet, 12.000 Mark mehr Grundgehalt verdiente.
2014 arbeitete der Bosnier noch auf Gibraltar als Trainer, 2015 kehrte er dann nach Deutschland zurück und kickte für die Alten Herren des FC Augsburg. Anfang 2017 wurde er als Coach des Klubi Futbolistik (KF) Shkendija in Nordmazedonien gefeuert. Es folgten Trainerstationen bei Lokomotiv Plovdiv, ZSKA Sofia (beide Bulgarien), Shkendija Tetovo (Nordmazedonien), Al-Wehda FC (Saudi-Arabien) und bis Februar 2023 bei Akritas Chlorakas (Zypern).
Abderrahim Ouakili
Knapp 100 Zweitligaspiele bestritt Abderrahim Ouakili für den FSV Mainz 05. Der begnadete Techniker konnte dabei Spiele im Alleingang entscheiden. Das blieb auch Erstligist 1860 München nicht verborgen, das den gebürtigen Marokkaner 1997 verpflichtete. Doch in München blieb Ouakili auf Dauer nicht glücklich. Anfang 2001 kehrte er noch einmal für ein halbes Jahr nach Mainz zurück. 2005 beendete der Mittelfeldspieler seine Karriere beim Karlsruher SC. Heute lebt Ouakili mit seiner Familie in Marokko.
Michael Thurk
Gegen Ende der 90er-Jahre kickte auch Stürmer Michael Thurk für Mainz 05. Der gebürtige Frankfurter wechselte 1999 an den Bruchweg. In rund 120 Spielen für den FSV erzielte Thurk bis 2004 mehr als 40 Tore. Damit zählt er bis heute zu den besten Zweitligatorschützen, die Mainz 05 je hatte. Nach einem Abstecher zu Energie Cottbus spielte Thurk noch einmal für den FSV (2005 bis Sommer 2006), ehe er noch für Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg auflief.
2014 beendete er seine aktive Karriere beim FC Heidenheim. Seit 2019 ist Thurk zurück bei Mainz 05: erst im Trainerteam von Ex-Mitspieler Sandro Schwarz, dann als Betreuer der Mainzer Leihspieler und schließlich als Scout.