Versiegelte Stadt: Betonwüsten in Mainz

Versiegelte Böden statt grüner Oasen: In unserer Serie zeigen wir euch Mainzer Betonwüsten.

Versiegelte Stadt: Betonwüsten in Mainz

Seit zwölf Jahren führen die Grünen in Mainz das Umweltdezernat. Trotzdem wird es nicht grüner, sondern eher grauer in der Stadt: Weit über die Hälfte der Mainzer Stadtfläche (56 Prozent) ist zubetoniert. Damit landet Mainz auf Platz 21 von 134 der meistversiegelten Städte Deutschlands. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Dachverbands deutscher Versicherer. In den vergangenen Jahren kamen neue zugebaute Flächen hinzu, auch an beliebten Aufenthaltsorten. Hier der erste Teil einer alarmierenden Bilderserie:

Neues Mainzer Rheinufer

„Ein bisschen unglücklich“ nannte Altstadt-Ortsvorsteher Brian Huck (Grüne) den Beginn der Mainzer Rheinuferumgestaltung. Denn bei einer Bürgerbeteiligung hatte sich zuvor eine große Mehrheit mehr Grün und Naherholung am Rhein gewünscht. Stattdessen startete die erste vier Millionen Euro teure Sanierung mit einer Steinwüste. Grund dafür sind vor allem die Volksfeste am Rheinufer. Auf dem Abschnitt zwischen Kaisertor und Theodor-Heuss-Brücke müssen im Frühjahr und Sommer Stände und Fahrgeschäfte der Schausteller aufgebaut werden.

Circa 5000 Quadratmeter Boden bleiben somit versiegelt. Bei der Eröffnung im Juni 2023 zeigte Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) Pläne für einen Kompromiss. Künftig soll es möglicherweise „mobiles Grün“ in Form kleiner Bäume in Töpfen oder rollbarer Beete geben.

Zollhafen

Auch auf Höhe des Zollhafens ist die Bodenversiegelung am Rhein in vollem Gange. Um die Häuser herum, am Ufer und vor der Kunsthalle „7 Grad“ sucht man vergeblich nach Wiese oder Beeten. Nur vereinzelte junge Bäume unterbrechen die Beton- und Pflasterwege.

Leiza Museumsvorplatz

Ebenfalls in diesem Jahr fertiggestellt wurde der Platz vor dem neuen Leibniz-Zentrum für Archäologie (Leiza) in der Altstadt. Ein schätzungsweise 4000 Quadratmeter großer Platz aus Betonplatten ist hier das Ergebnis.

Versiegelte Böden verschärfen die Folgen von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregen. Hier gehts es zu Teil 2.

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