Vor allem im Sommer bieten Wälder und Natur Frischluft und Abkühlung, Naherholung und Spaziermöglichkeiten. Auch im dicht bebauten Mainz gibt es einige grüne Orte, die weitgehend ungestört wachsen dürfen oder von Naturschützern gepflegt werden. Viele der Gebiete fallen unter das Naturschutz- oder Landschaftsschutzgesetz. Daher gelten beim Betreten bestimmte Regeln. Darunter zählt etwa, Hunde an die Leine zu nehmen, auf den Wegen zu bleiben und keine Pflanzen zu pflücken.
Mainzer Wälder
Der Lennebergwald und der Ober-Olmer Wald grenzen beide an Mainz, der eine bei Lerchenberg, der andere bei Gonsenheim und Finthen. Vor langer Zeit bildeten beide ein großes zusammenhängendes Waldstück, das bis nach Ingelheim reichte. Beide Wälder stehen unter Naturschutz. Im Sommer ist in den Wäldern zudem das Rauchen verboten. Bereits ein kleiner Funke in der trockenen Streu kann einen Waldbrand verursachen. Viele Laubbäume wie Buchen, Eichen und Linden leiden unter den trockenen und heißen Sommern und müssen teilweise gefällt werden. Im Ober-Olmer Wald sind auch Tannen betroffen.
In beiden Wäldern gibt es ein Netz von Wander- und Joggingstrecken in verschiedenen Längen. Beliebte Anlaufpunkte sind auch das Forsthaus im Ober-Olmer sowie das Grüne Haus im Lennebergwald. Hier gibt es jeweils einen Waldladen, Ausstellungen und regelmäßig Aktionen.
Der Lennebergwald ist mit 700 Hektar Fläche der größere von beiden. Das Besondere an ihm ist, dass er sich auf einem Dünengebiet aus dem Pleistozän befindet. Daher wachsen hier vor allem Kiefern und Eichen. Er grenzt direkt an den Großen Mainzer Sand. Auf dem Walderlebnispfad können Kinder und Erwachsene den Wald spielerisch kennenlernen. Es gibt hier mehrere Stationen, etwa Waldmusik, Balancierstämme und einen Barfußpfad. Mehr Infos zum Lennebergwald findet ihr hier.
Der Ober-Olmer Wald hat eine Fläche von rund 380 Hektar. Regelmäßige Führungen, Eselwanderungen und Veranstaltungen zur Stressbewältigung starten am Forsthaus bei Lerchenberg. Dazu gibt es weitere Informationen hier.
Mainzer Sand
Angrenzend an den Lennebergwald erstreckt sich der Mainzer Sand. Er gilt als eines der wertvollsten Naturschutzgebiete Europas. Der Boden besteht hauptsächlich aus reinem Sand, der nur wenig Wasser und Nährstoffe speichern kann. Zusammen mit dem milden und trockenen Klima Rheinhessens haben sich hier zahlreiche seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten angesiedelt, die auf solche steppenähnlichen Bedingungen spezialisiert sind. Dazu zählen etwa die Sand-Lotwurz, das Adonisröschen und etliche streng geschützte Insekten.
Auch hier führen Spazierwege durch das Gebiet. Seit Jahrzehnten jedoch durchschneidet die Autobahn A643 den Sand. Gegen die geplanten Ausbaupläne in den Bereichen der Naturschutzgebiete gibt es seit Jahren Proteste: