Diese Promis haben mal in Mainz gelebt

Promi-Stadt Mainz: Hättet ihr gewusst, dass diese Berühmtheiten schon einmal in Mainz gewohnt haben oder immer noch hier wohnen?

Diese Promis haben mal in Mainz gelebt

In unserer Serie stellen wir euch berühmte Persönlichkeiten vor, die in Mainz gelebt haben oder immer noch hier leben. Im ersten Teil geht es um eine Kommentatoren-Legende und zwei Schauspielstars.

Marcel Reif

Fast jeder Deutsche kennt seine Stimme. Ob als Reporter des ZDF, als Kommentator auf RTL und bei Sky oder als Experte im „Doppelpass“: Kaum jemand analysiert Fußballspiele so eloquent wie Marcel Reif. Seit 1997 lebt Marcel Reif in der Nähe von Zürich und hat 2013 die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen. Was viele nicht wissen: In den 70er-Jahren studierte Reif acht Semester in Mainz Publizistik, Amerikanistik und Politikwissenschaft, ehe er seine Karriere beim ZDF startete. Unter anderem beschäftigte er sich mit Friedensforschung unter Professor Hans Buchheim.

Damals wohnte er in Gonsenheim. In einem Merkurist-Interview erzählte er einmal über diese Zeit: „Wir waren immer vier bis fünf Jungs und haben dann in WGs die Zeit verbracht, zum Beispiel mit Karten spielen. Ab und zu waren wir auch im Gonsenheimer Wald zum Reiten, haben aber auch viel Tennis und Fußball gespielt. Feiern war ich eher weniger in offiziellen Spots, wir haben lieber selbst Party gemacht.“ Das Studium brach Reif ab, als er ein Stellenangebot vom ZDF bekam.

Mario Adorf

Noch deutlich früher, nämlich von 1950 bis 1952, studierte Schauspiellegende Mario Adorf an der Mainzer Uni – insgesamt sechs verschiedene Fächer. Nachdem er in Mayen (Eifel) sein Abitur ablegte, kam Adorf mit 20 Jahren nach Mainz und sah viele zerstörte Häuser, wie er 2016 bei einem Gespräch an seiner alten Uni erzählte.

Adorf wohnte während des Studiums am Fort Gonsenheim in einer Baracke, am Wochenende fuhr er meist zu seiner Mutter nach Mayen. In Mainz habe es damals ohnehin nicht viele Restaurants oder Kneipen gegeben. „Die Stadt war damals nicht so interessant für mich.“ Prägender war für Adorf die Universität, die erst 1946 auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne wiedereröffnet wurde. Auch wenn die Bibliothek kaum Bücher hatte, die Klausuren handschriftlich geschrieben wurden und nur wenige Frauen studierten. „Ich hatte in der philosophischen Fakultät wundervolle Professoren.“ Unter anderem Karl Holzamer, der später erster Intendant des ZDF wurde. Bei anderen Dozenten sei er aber auch mal in der Vorlesung eingenickt. „Die Uni begann um 8 Uhr. Ich habe mich immer gefragt: warum?“

Sein Geld verdiente er in dieser Zeit als Eisenbieger bei Schott und in der Männer- und Gefängnisfürsorge der Caritas, am Abend spielte er in einer Studententheatergruppe. Zunächst hängte er noch Plakate auf, half bei der Bühnendeko, dann kamen die ersten kleinen Rollen. „Da war aber noch nicht absehbar, dass ich mal Schauspieler werde“, erzählt er. Das habe sich erst in Zürich angedeutet, wo er sein Studium fortsetzte und kurz darauf für die Schauspielschule abbrach. In den folgenden Jahrzehnten wurde Adorf einer der erfolgreichsten europäischen Schauspieler (u.a. Winnetou I, Die Blechtrommel, Der große Bellheim).

Paula Beer

Auch Schauspielstar Paula Beer hat eine Mainzer Vergangenheit. Im Februar 1995 wurde sie hier als einzige Tochter eines Künstlerpaares geboren. Mit zwölf Jahren zog sie laut B.Z. mit ihrer Familie nach Berlin. Später legte die heute 28-Jährige eine steile Karriere hin: unter anderem erhielt sie den Nachwuchsdarstellerpreis der Filmfestspiele von Venedig, den Silbernen Bären der Berlinale und den Europäischen Filmpreis. Bekannt machte sie vor allem ihre Hauptrolle in der Serie „Bad Banks“. Außerdem spielte Beer in „Werk ohne Autor“. Der Film war sogar für einen Oscar sowie einen Golden Globe nominiert.

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