Oben-ohne-Schwimmen ist im Mainzer Taubertsbergbad aktuell noch Männern vorbehalten. Geht es nach der Fraktion von Piraten und Volt im Mainzer Stadtrat, soll sich das bald ändern. Vor der Sitzung am Mittwoch (17. Mai) hat die Gemeinschaftsfraktion nun einen Antrag eingebracht, der es auch Frauen erlauben soll, ohne bedeckte Brust zu schwimmen.
„Die weibliche Brust gehört, wie der männliche Bart, die Scham- oder Achselbehaarung, zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen eines Menschen. Dennoch wird lediglich die weibliche Brust als Geschlechtsorgan sexualisiert, tabuisiert und das Entblößen ihrer im öffentlichen Raum untersagt“, heißt es im Antrag zum Thema. Wie der SWR berichtete, sei das „oben-ohne-Schwimmen“ im Bad Frauen noch immer untersagt. Nur beim Sonnen dürften Frauen auf das Oberteil verzichten.
„Das Verbot des Zeigens der weiblichen Brust ist diskriminierend und konträr zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Das Verbot suggeriert, die weibliche Brust sei schamhaft und der weibliche Körper ein Problem. Denn während sich nicht-weibliche Menschen unabhängig von ihrem Aussehen oberkörperfrei im öffentlichen Raum bewegen dürfen, können weiblich-gelesene Menschen beim Tun des Gleichen einer Ordnungswidrigkeit belangt werden“, heißt es im Antrag weiter.
Auch Argumente, wonach das Verbot Frauen vor sexuellen Übergriffen schützen könne, will die Piraten und Volt-Fraktion nicht gelten lassen. Schließlich seien derartige Übergriffe nicht die Schuld der Frau, sondern der Männer. Nun soll der Stadtrat am Mittwoch dafür stimmen, dass auch Frauen ohne Brustbedeckung im Taubertsbergbad schwimmen dürfen.