Erst Fachabitur, dann Hip-Hop-WM

Vor kurzem noch war Furkan Durdu Schüler am Ketteler-Kolleg in Mainz, jetzt bereitet er sich auf die Hip-Hop-WM in England vor. Wie es dazu kam und was er sich für seine Zukunft erhofft, erzählt er im Merkurist-Gespräch.

Erst Fachabitur, dann Hip-Hop-WM

„Schon als Kind träumte ich davon, auf der WM-Bühne in England und auch in Amerika zu stehen.“ Dieser Traum wird für den Mainzer Furkan Durdu bald Wirklichkeit. Am 14. August fliegt er für die Hip-Hop-WM nach Blackpool in England.

Bis dahin bleibt dem Mittzwanzigjährigen allerdings noch viel zu tun, denn bei der WM tanzt er nicht nur als Solist, sondern auch als Teil von zwei Tanzgruppen: Einerseits tritt er gemeinsam mit seiner Tanzgruppe „Ownrisk“ auf, andererseits präsentiert er gemeinsam mit anderen Tänzern aus Deutschland als „Team Germany“ eine Show. Mit beiden Tanzgruppen trainiere Furkan wöchentlich mehrere Stunden, um für die WM vorbereitet zu sein. Besonders intensiv bereite er sich allerdings für seinen Solopart vor, bei dem er auf der Bühne improvisieren müsse: „Auf der Bühne bekommt man einen Track vorgespielt, den man nicht kennt.“

„Die perfekte Tanzgruppe“

Bereits mit zehn Jahren habe Furkan begonnen zu tanzen. Damals habe er noch alleine getanzt, erst mit 16 Jahren schloss er sich der Tanzgruppe „Ownrisk“ an. „Da lernte ich richtiges Hip-Hop zu tanzen.“ Die Tanzgruppe wurde nicht nur mehrmals deutscher Meister, sondern auch Europa- und Weltmeister. Inzwischen ist aus der Gruppe die „OWN Risk Dance School“ in Bad Kreuznach entstanden, an der Furkan bis zu seinem Umzug nach Mainz als Lehrer arbeitete.

Mit seiner Teilnahme bei „Ownrisk“ begann Furkan auch, Hip-Hop-Videos auf TikTok und Instagram hochzuladen. Dabei tanzt er alle Styles, die zum Bereich Hip-Hop und Street Dance gehören. Sein Favorit ist ein Stil, der „Popping and Waving“ genannt wird. „Die Präzision und Kontrolle, die für Popping und Waving erforderlich sind, zeigen ein hohes Maß an körperlicher Beherrschung und Disziplin. Es ist faszinierend, wie Tänzer ihre Muskeln so gezielt anspannen und entspannen können.“ Bei diesem Stil spüre er besonders die Leidenschaft fürs Tanzen. Wie die Tanzrichtung genau aussieht, könnt ihr auf Furkans Instagram-Profil sehen.

Schulausbildung und Zukunftspläne

Seine Leidenschaft zum Tanzen habe Furkan nicht nur an der Tanzschule ausleben können, sondern auch am Ketteler-Kolleg, das er bis zu seinem Abschluss dieses Jahr besuchte. Seine Lehrer hätten ihn beurlaubt, wenn er für eine Hip-Hop-Meisterschaft unterwegs war und ihn auch sonst unterstützt: „Die Lehrer sind ein großer Fan von dem, was ich mache. Ich durfte sogar mal im Sportunterricht mit den Jungs eine Choreografie machen und mit denen tanzen.“ Außerdem habe er gemeinsam mit seiner Tanzgruppe während seiner Abschlussfeier eine Show aufführen können.

Obwohl Tanzen seine Leidenschaft sei, betrachte Furkan es momentan nur als Hobby. Zwar wolle Furkan auch in Mainz weiter als Tanztrainer arbeiten, sein Hauptziel sei allerdings ein anderes: „Ich möchte bald anfangen, Architektur zu studieren. Ebenso ein Traum von mir.“

Um seine Reise nach England zu finanzieren, sucht Furkan Durdu noch nach Sponsoren. Auch die Jugendgruppen „Little Risk“ und „No risk no fun“ aus der „OWN Risk Dance School“ treten auf der diesjährigen Hip-Hop-WM auf und suchen noch nach finanzieller Unterstützung. Mehr Infos findet ihr hier.