Sie sehen eine Marktlücke – Ravi Muīyala und Dhama Lakshmi Velamuru, zwei Ingenieure aus Mainz und Wiesbaden, haben deswegen ihr eigenes Start-Up gegründet. Mit „TalentTreiber“ möchten sie Freizeitaktivitäten anbieten, die es so bisher in Deutschland nicht geben würde. Wie die beiden Gründer im Gespräch mit Merkurist erzählen, bestünden im Land zu wenige Nachmittagsangebote für Kinder, die sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, beschäftigen. Solche Angebote möchte das Start-Up schaffen, um diese Marktlücke zu schließen. Auch möchte es die nächste Generation durch gemeinsames Spielen, Lernen und Spaß auf die Fähigkeiten vorbereiten, die man in den MINT-Bereichen benötigt, so die Mission. Lego-Steine spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Spielerisch verstehen, wie Wissenschaft funktioniert
Unter anderem mit Lego-Steinen sollen Kinder im Grundschulalter (bis maximal 12 Jahre) durch das Bauen und Experimentieren spielerisch verstehen können, wie wissenschaftliche Prinzipien funktionieren. Dafür arbeitet „TalentTreiber“ mit dem Unternehmen „Young Engineers“ aus den USA zusammen, das Lernprogramme zur Verfügung stellt. Diese beinhalten verschiedene Modelle, die mit Lego-Steinen und weiterer Technik gebaut werden können. Dabei werde pro Modell ein wissenschaftliches Prinzip theoretisch wie praktisch erklärt. Derzeit seien 140 Modelle im Bestand.
Beim Bau eines Modells werden die Kinder zunächst theoretisch in das Prinzip eingeführt, ehe sie alleine oder in Kleingruppen, ausgestattet mit Bauanleitungen und -kästen, selbst das Modell nachbauen dürfen. Damit können sie die vorgestellte Theorie umsetzen und praktisch erfahren, wie das Prinzip funktioniert, erläutern die Ingenieure den Hintergrund. Anschließend sollen die Kinder gemeinsam probieren, ihre selbstgebauten Modelle zu optimieren. Sie können dabei in den Kleingruppen ihr Wissen teilen und ihre Kreativität einfließen lassen. Im besten Fall konnten sie auf diese Weise ebenso „die Freude an Problemlösung, kritisches Denken und Kreativität“ entdecken, hoffen Muīyala und Velamuru.
Freizeitangebote in Planung
„TalentTreiber“ startet in den Sommerferien mit einem ersten Angebot: Vom 7. bis 11. August bietet es ein Engineering-Sommercamp für 6- bis 12-Jährige an. Dort stehen zehn Modelle auf der Agenda, an denen sich die Kinder heranwagen können. Weiterhin ist Zeit für Snacks, ein warmes Mittagessen und Spielen vorgesehen. Für das Camp miete das Unternehmen Räume der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an. Weitere Camps für die Herbst-, Winter- und Osterferien an der JGU und in Wiesbaden würden sich in Planung befinden.
Mittelfristig sei das Unternehmensziel, ebenfalls Nachmittagsangebote für die Zeit nach dem Schulunterricht anzubieten, wie zum Beispiel Geburtstagsfeiern, berichten Muīyala und Velamuru gegenüber Merkurist. Im nächsten Jahr seien zunächst die 6- bis 12-Jährigen im Fokus, langfristig möchte das Unternehmen ebenso für Schüler weiterführender Schulen Freizeitaktivitäten im MINT-Bereich schaffen. „TalentTreiber“ stünde mit Schulen im Umkreis im Kontakt, inwiefern Kooperationen, beispielsweise mit AGs, möglich sind und inwiefern sie Schulräume anmieten können.
Die beiden Gründer kommen übrigens aus den MINT-Bereichen: Muīyala ist Ingenieur in der elektronischen Kommunikationstechnik, hingegen ist Velamuru mechanischer Ingenieur. Beide arbeiten derzeit hauptberuflich in Mainz beziehungsweise Wiesbaden. „TalentTreiber“ soll langfristig zu ihrem neuen Hauptberuf werden. Seit etwa fünf Monaten liefen die Vorbereitungen für das Start-Up, ehe es vor einem Monat offiziell gegründet wurde. Muīyala und Velamuru kommen ursprünglich aus Indien und haben sich durch einen gemeinsamen Freund vor zwei Jahren kennengelernt. Jetzt sind sie, mittlerweile selbst Freunde geworden, Gründer eines Start-Ups, das derzeit außerdem zwei studentische Hilfskräfte als Mitarbeiter zählt.
Mehr Informationen zum Start-Up, den geplanten Ferienprogrammen und weiteren Angeboten findet ihr hier auf der Internetseite von „TalentTreiber“.