Der ehemalige Mainzer Professor Sucharit Bhakdi (76) muss sich zum zweiten Mal vor einem Gericht verantworten. Ihm wird Volksverhetzung vorgeworfen.
In einem ersten Verfahren vor dem Amtsgericht Plön wurde der Mediziner freigesprochen. Er hatte mehrfach die Corona-Maßnahmen kritisiert. Im Urteil vom Mai hieß es, dass er sich mit seinen Äußerungen im Wahlkampf 2021 sowie in einem Interview im Internet nicht strafbar gemacht habe.
Wie mehrere Medien berichten, hat die Generalstaatsanwaltschaft gegen dieses Urteil nun Berufung beim Kieler Landgericht eingelegt. Bhakdi habe die Impfpolitik Israels heftig kritisiert und dabei auch gegenüber Juden, die in Deutschland leben, zum Hass angestachelt. Das Landgericht muss nun den Fall neu verhandeln. Ursprünglich hatte die Generalstaatsanwaltschaft eine Geldstrafe in Höhe von 180 Tagessätzen zu je 90 Euro von Bhakdi gefordert. Das Verfahren wird voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen.
Bhakdi hatte an der Johannes Gutenberg-Universitäten Mainz sowie in Kiel als Professor für Mikrobiologie gearbeitet. Er gilt als Mitglied der „Querdenker“. Inzwischen ist er pensioniert. Die beiden Universitäten distanzierten sich von seinen Äußerungen.