Wer im Kino neben einem Raucher sitzt, nimmt zehnmal höheren Schaden, als wenn er passiv mitgeraucht hätte. Damit würde der Rauch, der von der Kleidung ausgeströmt wird, dem von zehn passiv gerauchten Zigaretten entsprechen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die nun von der Bild-Zeitung veröffentlicht worden ist.
Die Studie, die zu dem besorgniserregenden Ergebnis kam, stamme von der Yale-Universität und sei jüngst in der Fachzeitschrift „Science advances“ veröffentlicht worden. Diese hätte dafür mit dem Max-Planck-Institut für Chemie zusammengearbeitet. Vier Tage lang hätten Forscher im Jahr 2020 dafür Daten in einem Mainzer Kino erhoben. Das Rauchen soll dort zu diesem Zeitpunkt seit 15 Jahren verboten gewesen sein.
Luft im Saal von Raucherkleidung beeinträchtigt
Durchgeführt worden seien Messungen der Luftqualität. Herausgekommen sei, dass bereits kurz nach Filmbeginn gesundheitsschädliche Chemikalien wie 2,5-Dimethylfuran durch die Luft waberten. Die Belastung mit den Stoffen sei so hoch gewesen, als hätten die Zuschauer zehn Zigaretten mitgeraucht.
Die Forscher hätten sich das damit erklärt, dass Raucher den Dunst in ihrer Kleidung, ihren Haaren und auf ihrer Haut mit ins Kino bringen würden und die Stoffe dann ausdünsten. Das liege vor allem nahe, weil die Chemikalien-Konzentration erst angestiegen sei, als Menschen den Saal betraten, und sich wieder reduziert hätte, nachdem sie ihn verließen. Wurde ein Kinderfilm gezeigt, sei die Belastung zudem niedriger gewesen.
Brisant ist laut der Zeitung, dass die Nichtraucher nicht nah bei den Rauchern hätten sitzen müssen, um den negativen Effekten ausgesetzt zu sein, im Gegensatz zum Passivrauchen.