Eine Straßenbahnstrecke vom Schillerplatz über das Höfchen und durch die Neustadt: Was vor einigen Jahren noch eine vage Idee war, wird immer konkreter. Neue Entwürfe zeigen, wie die Verbindung aussehen könnte. Welcher es werden soll, dürfen die Mainzer mitbestimmen.
Denn nach der ersten digitalen Bürgerbeteiligung im Frühjahr 2022 folgt nun die zweite: Die Mainzer Mobilität (MM) zeigt die möglichen Varianten für die neue Innenstadtstrecke auf einer interaktiven Karte. Noch bis zum 11. August könnt ihr euch die Entwürfe anschauen, kommentieren und Änderungsvorschläge machen. Auch den Kriterienkatalog der MM, anhand dessen die Strecken objektiv bewertet werden sollen, könnt ihr kommentieren.
Das sind die Entwürfe
Die interaktive Karte der MM umfasst mit vier Hauptvarianten und drei Untervarianten insgesamt sieben Vorschläge für die neue Straßenbahnverbindung. Außerdem markiert sie kritische Punkte entlang der Strecken und listet Chancen und Risiken auf. Das sind die Entwürfe im Einzelnen:
Variante 1: Flächennutzungsplan (FNP)
Die erste Variante führt vom Höfchen über die Hindenburgstraße und den Sömmerringplatz bis zum Bismarckring. Der Entwurf basiert auf dem Flächennutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 2000.
Variante 2: Untervariante FNP über Forsterstraße
Eine Abwandlung der ersten Variante führt über die Kaiser-Friedrich-Straße statt über die Hindenburgstraße.
Variante 3: Wallaustraße (modifiziert)
Der nächste Entwurf ist eine Abwandlung einer Variante über die Wallaustraße, die bereits länger im Rennen ist. Allerdings verläuft die Strecke im neuen Entwurf nicht über den 117er Ehrenhof und die Kaiserstraße, sondern über die Adam-Karrillon-Straße.
Variante 4: Rheinallee über Große Bleiche
Auch die vierte Variante ist bereits aus dem bisherigen Beteiligungsprozess bekannt: Sie führt über die Große Bleiche zur Peter-Altmeier- und Rheinallee und von dort aus entweder geradeaus zum Straßenbahnamt oder über die Goethestraße zum Kaiser-Wilhelm- und Barbarossaring.
Variante 5: Untervariante Rheinallee über Kaiserstraße
Eine Abwandlung der vierten Variante verläuft über die Kaiserstraße statt über die Große Bleiche.
Variante 6: Untervariante Rheinallee über Quintinsstraße
Eine weitere Möglichkeit, die Rheinachse vom Höfchen aus zu erreichen, wäre die Quintinsstraße.
Variante 7: Hindenburgstraße
Wie auch schon die erste Variante führt der siebte Entwurf über die Hindenburgstraße. Hier macht die Strecke allerdings keinen Schlenker zum Sömmerringplatz, sondern läuft weiter geradeaus: am Goethepark vorbei und über die Kreyßigstraße zum Kaiser-Karl-Ring.
Wie geht es weiter?
Aktuell befindet sich die Innenstadtstrecke noch in der Vorplanung. Mit den Rückmeldungen der Mainzer und dem Kriterienkatalog will die MM nach der aktuellen Bürgerbeteiligung eine sogenannte Vorzugsvariante erarbeiten. 2025 soll dann die Genehmigungsphase beginnen: Dafür müssen die zuständigen Gremien der Stadtverwaltung dem Vorhaben zustimmen, außerdem muss die Finanzierung geklärt werden. Erst danach kann der Stadtrat den Ausbau final beschließen und der Bau beginnen.
Hintergrund
Mit einem Beschluss des Mainzer Stadtrats wird seit 2020 an weiteren Straßenbahnstrecken geplant: Für eine Verbindung zwischen Alicenplatz und Münsterplatz sind die Bauarbeiten bereits gestartet, zusätzlich laufen die Vorbereitungen für eine Anbindung des neuen Heiligkreuzviertels sowie eine Strecke vom Bismarckplatz über die Neustadt und die Altstadt bis zum Schillerplatz.
Weitere Informationen zum geplanten Innenstadtring sowie die interaktive Karte mit den Entwürfen findet ihr hier.