Bei den Baggerarbeiten in der Binger Straße sind weitere historische Mauerreste gefunden worden. Das teilt Dr. Jens Dolata, stellvertretender Leiter der Außenstelle Mainz der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz, auf Anfrage von Merkurist mit.
Dabei handele es sich nun um Teile des eigentlichen Münstertors. Eigentlich war geplant, die archäologischen Grabungen am Freitag (11. April) abzuschließen. Nun werden die Mitarbeiter der Landesarchäologie wohl länger in der Baustelle arbeiten. „Voraussichtlich werden wir noch eine weitere Woche hier beschäftigt sein“, so Dolata.
Grabungen dauern länger
Da während der archäologischen Untersuchungen die Bauarbeiten an anderer Stelle fortgesetzt würden, komme es seinen Aussagen nach voraussichtlich dennoch nicht zu Verzögerungen im Bauablauf. „Es kann aber sein, dass bei den Baggerarbeiten noch mehr historische Überreste gefunden werden.“ Daher sei nicht absehbar, wann die Untersuchungen tatsächlich beendet werden könnten.
In der nächsten Woche werde dann beschlossen, was mit den bisher entdeckten Mauerresten passiert. Wahrscheinlich, so der Archäologe, werde eine Lage der Münstertor-Reste kontrolliert abgebrochen, damit die Straße stabil genug bleibe für die Straßenbahn, die hier künftig fahren soll. „Zuvor werden natürlich alle Funde sorgfältig dokumentiert“, so der Grabungsleiter.
Hintergrund
Auf der Großbaustelle in der Binger Straße sind Ende vergangener Woche zunächst 360 Jahre alte Überreste der Mainzer Stadtbefestigung entdeckt worden. Seitdem werden die Mauerreste freigelegt, um sie ausmessen und dokumentieren zu können:
