Mainzer Influencerin hat über 230 Millionen Views

Mit der „Sternschnuppenwerkstatt“, zeigt Selina Baumann über 300.000 Abonnenten in den sozialen Medien Aktivitäten und Experimente für Kinder. Im Merkurist-Interview erzählt die Mainzerin, wie sie zu Social Media kam und was ihre Inspirationen sind.

Mainzer Influencerin hat über 230 Millionen Views

„Influencerin war wirklich gar nicht mein Plan“, sagt Selina Baumann, die Frau hinter der „Sternschnuppenwerkstatt“, gegenüber Merkurist. Trotzdem führt die 31-Jährige den Account mittlerweile auf YouTube, TikTok, Instagram und Pinterest und hat einen eigenen Blog. Auf Instagram und TikTok erreicht sie jeweils über 100.000 Menschen, auf YouTube folgen dem Account 382.000 Abonnenten.

Das Hauptthema ist jedes Mal gleich: „Aktivitäten, Ideen und DIYs für den kreativen Alltag mit Kindern.“ DIY ist die englische Abkürzung für „Do it yourself“, was wörtlich übersetzt „Mach es selbst“ bedeutet. DIYs sind demnach Dinge, die man selbst nachmachen kann.

Anfänge als Influencerin

„Ich würde mich selbst gar nicht als Influencerin bezeichnen“, so Baumann. Sie sei in Vollzeit in einer Kita tätig und eigentlich Erziehungswissenschaftlerin. Vor etwa drei Jahren habe sie sich gedacht: „Ich bereite so viele Sachen für die Kinder vor, das könnte ich eigentlich mal filmen.“ In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht viele Accounts dieser Art. Baumann habe das Konzept von amerikanischen und englischen Accounts gekannt und sich entschlossen, selbst damit zu beginnen.

Am Anfang seien die Videos noch eher unprofessionell gewesen. Dann gingen sie jedoch viral und Baumann passte ihren Stil daran an. „Mit höherer Reichweite kommt mehr Druck“, erklärt die Mainzerin. Am Anfang sei es schwierig gewesen, die „Sternschnuppenwerkstatt“ mit dem Job zu vereinen. „Es fühlte sich an wie zwei Vollzeit-Jobs“, beschreibt Baumann diese Zeit. Mittlerweile sei sie aber entspannter geworden und habe einen „guten Rhythmus“ gefunden.

Dazu gehörten auch Spaziergänge im Gonsbachtal oder am Rhein als Ausgleich zum Alltag vor dem Handy. Was der Content-Creatorin bereits klar ist: Sie wolle, egal wie erfolgreich die Sternschnuppenwerkstatt noch wird, immer in Mainz bleiben. Die Stadt sei ihr Geburtsort und ihre Familie sei hier. „Ich liebe mein Mainz“, so Baumann.

Inspirationen für die Videos

Auf die Frage, warum gerade Aktivitäten für Kinder das Hauptthema des Kanals sind, sagt Baumann: „Ich liebe die Arbeit mit Kindern, das macht mir total viel Freude.“ Das sei auch besonders schön an ihrem Beruf im Kindergarten. Die Kinder würden etwas zurückgeben und man könne ihre Freude sehen, wenn man mit ihnen die Experimente durchführt. „Das möchte ich Familien und anderen Pädagogen mitgeben: Mit so einfachen Dingen kann man bei Kindern manchmal etwas ganz Großes erreichen.“

Viele Ideen für die Videos kämen von Selina Baumann selbst. Sie sei schon immer ein kreativer Mensch gewesen. Einige der Experimente und DIYs habe sie selbst in ihrer Kindheit gemacht. Auch der Austausch mit Kollegen liefere Inspirationen.

Umgang mit negativen Kommentaren

Das Feedback zur „Sternschnuppenwerkstatt“ sei zu 99 Prozent positiv, so Baumann. Trotzdem gebe es auch schwierige Momente. Immer, wenn etwas mit Regenbogen gepostet wird, gebe es homophobe und LGBTQ-feindliche Kommentare unter dem Video, was Baumann „überhaupt nicht“ unterstütze. Sie könne jedoch gut einordnen, wer zu ihrer Community gehört. Grenzüberschreitende Kommentare würden daher sofort blockiert, gemeldet oder gelöscht.

Insgesamt betont die Influencerin aber das „freundliche Miteinander“ zwischen ihr und ihrer Community. Sie versuche immer, auf alle Kommentare zu antworten und so mit ihren Followern zu interagieren. „Ich möchte authentisch bleiben“, sagt Baumann. Daher gebe es auf ihrem Account nicht viel Werbung und sie arbeite nur mit Marken zusammen, die auch wirklich zu ihren Inhalten passen.

Die Zukunft der „Sternschnuppenwerkstatt“

Auf TikTok sind Selina Baumanns Videos das erste Mal viral gegangen, trotzdem seien inzwischen vor allem YouTube und Instagram wichtig für sie. So erhielt ein YouTube-Video 234 Millionen Aufrufe, auf Instagram fast 42.000 Likes. Es zeigt das Pfefferexperiment, das Kindern vermitteln soll, wie wichtig Händewaschen ist. Auch die Plattform Pinterest habe eine besondere Bedeutung für die 31-Jährige. Pinterest arbeite selbst mit den „Creatorn“ zusammen und organisiere regelmäßige Treffen und Workshops.

Ihr Ziel für die Sternschnuppenwerkstatt habe Selina Baumann bereits erreicht: „Mein persönliches Ziel war, runterzufahren, sodass für mich der Spaß im Vordergrund steht.“ Die Reichweite des Accounts habe ihre Vorstellung zudem bereits „um Meilen“ übertroffen. Daher gehe es ihr vor allem darum, die aktuelle Community zu halten und mit ihr in die Interaktion zu gehen.

Außerdem kommen auf die „Sternschnuppenwerkstatt“ noch ein paar Kooperationen zu. So verrät Baumann, dass sie an einem DIY-Buch beteiligt ist, das bald erscheinen soll. Mehr wolle sie jedoch noch nicht verraten. „Darauf freue ich mich sehr und bin gespannt“, sagt die Mainzerin.

Die „Sternschnuppenwerkstatt“ von findet ihr unter folgenden Links: Instagram, Youtube und TikTok.