Das sind die reichsten Viertel in Mainz

Eine aktuelle Studie zeigt, wie Armut und Wohlstand in deutschen Städten verteilt sind. Welche Viertel in Mainz besonders reich sind, verraten wir euch hier.

Das sind die reichsten Viertel in Mainz

Reiches Mainz: In einer „Zeit“-Auflistung der deutschen Großstädte mit den meisten Gutverdienern landet Mainz auf Platz 16 von 153. Dabei zeigt sich: In einigen Vierteln lebt es sich offenbar besonders gut.

Grundlage der „Zeit“-Auflistung ist eine im Dezember veröffentlichte Studie des Soziologen Marcel Hebig vom „Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung“. Diese zeigt nicht nur, welche Städte besonders arm oder reich sind, sondern auch, wie sich Armut und Reichtum innerhalb der Städte verteilen. Der Studie zufolge gelten 23,2 Prozent der Mainzer als gutverdienend, verdienen also mehr als 57.600 Euro im Jahr. Auf Platz 1 liegt München mit 31,7 Prozent.

In vielen deutschen Städten sind arme und gutverdienende Menschen auch räumlich voneinander getrennt. Mainz schneidet hier vergleichsweise gut ab: 25,1 Prozent der Menschen müssten umziehen, damit Armut und Reichtum gleichmäßig verteilt wären. Im Vergleich liegt Mainz damit auf Platz 115 der Städte mit der stärksten Armutssegregation, also der größten Abtrennung der armen von reichen Menschen. Dennoch gibt es Bereiche, in denen offenbar fast nur Gutverdiener wohnen. Diese sind nicht nach Stadtteilen aufgeteilt, sondern in Quadratkilometer.

Platz 5

Auf Platz 5 der Viertel mit den meisten Gutverdienern landet das Viertel im Westen Laubenheims rund um den Oberen Dorfgraben und die Straße „Am Damsberg“ mit 32,8 Prozent. Ein deutlich kleinerer Anteil der Einwohner gilt als arm, bezieht also Grundsicherung wie beispielsweise Bürgergeld: 3 Prozent. Im Vergleich: Insgesamt gelten in Mainz 9 Prozent der Bevölkerung als arm.

Platz 4

Den vierten Platz belegt der Quadratkilometer in Hartenberg-Münchfeld rund um den Hartenbergpark und die Straße „Am Lungenberg“. Dort machen Gutverdiener 39,8 Prozent der Bevölkerung raus, der Armutsanteil liegt bei 4 Prozent.

Platz 3

Das drittreichste Viertel in Mainz liegt in Hechtsheim: Am südlichsten Zipfel des Huxelrebenwegs gelten 40 Prozent als Gutverdiener. Menschen, die Grundsicherung beziehen, gibt es dort laut Statistik gar nicht. Allerdings umfasst ein Großteil des Quadratkilometers Freifläche, sodass nur sehr wenige Wohnhäuser überhaupt in die Werte einfließen.

Platz 2

Mit 40,9 Prozent gutverdienender Bevölkerung liegt ein ebenso kleines „Viertel“ auf Platz 2: die Hans-Stenner-Straße am südlichen Ende von Hechtsheim. Auch dort gibt es laut Statistik keine Armut.

Platz 1

Auf Platz 1 liegt ein Viertel in Finthen: Im nördlichen Teil der Sertoriusrings gelten 42,9 Prozent der Einwohner als Gutverdiener, der Armutsanteil liegt wie schon auf Platz 2 und 3 bei 0 Prozent. Auch hier gehören allerdings nur wenige Häuser zum Quadratkilometer.

Hintergrund

Die Studie „Zur Ungleichverteilung von Armut, Reichtum, Bildung und Ethnie in den deutschen Städten“ hat Marcel Helbig anhand von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Deshalb umfasst sie nur Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64. Auch Beamte, Rentner und Selbstständige sind nicht enthalten, weil die Arbeitsagentur nur Daten von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sammelt. Die Studie deckt alle Städte mit mehr als 60.000 Einwohnern ab.

Die „Zeit“ hat anhand der Daten nicht nur eine Auflistung der 153 ärmsten und reichsten Städte gemacht, sondern auch eine interaktive Karte erstellt, in der die Werte für die einzelnen Viertel für jede Stadt ersichtlich sind. Den vollständigen Artikel findet ihr hier.

Wo in Mainz die meisten armen Menschen wohnen, erfahrt ihr in diesem Merkurist-Artikel: