Marktbeschicker und Betreiber von Fahrgeschäften müssen künftig in Mainz tiefer in die Tasche greifen. Denn der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, dass künftig die Gebühren bei Festen und auf Märkten angehoben werden.
Betroffen sind demnach Standbetreiber auf dem Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt, den Stadtteilmärkten ebenso wie auf dem Mainzer Rheinfrühling und der Mainzer Johannisnacht. Laut Beschlussvorlage sollen die Gebühren für sie um rund 25 Prozent steigen, wenn auch in mehreren Schritten. Dadurch sollen „weitere Einnahmen für die Stadt Mainz generiert werden“.
Kosten für Veranstaltungen gestiegen
„Die Kosten zur Durchführung von Veranstaltungen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen“, heißt es zur Begründung in der Beschlussvorlage. Darunter zählten Kosten zur Müllentsorgung und Straßenreinigung, aber auch für höhere Sicherheitsauflagen. Die Aufwendungen würden somit inzwischen „weit höher als die erzielten Erträge“ liegen. Für den Hauptmarkt würden die Kosten wegen des anstehenden Neubaus des Gutenberg-Museums zudem noch einmal „deutlich steigen“.
Da aber gleichzeitig mit weniger Kundenfrequenz zu rechnen sei, werde die Standgebühr hier zunächst nur um 10 Prozent erhöht. Auch für die Stände beim Rheinfrühling sollen die Gebühren ab diesem Jahr schrittweise erhöht werden. Für die Johannisnacht sollen für 2025 noch die selben Preise gelten wie bisher. Insgesamt wolle man die Gebühren stufenweise steigern. Denn: „Eine derartige Anhebung hätte jedoch zur Folge, dass etliche Standbetreibenden auf andere kostengünstigere Veranstaltungen ausweichen werden“, so steht es weiter in der Beschlussvorlage. Gleichwohl würden trotz der höheren Standgebühren weiterhin nicht alle Kosten gedeckt, die ein Fest mit sich bringe.
Weitere Kostensteigerungen in den nächsten Jahren zu erwarten
Bislang berechnet sich die Gebühr pro Stand nach der jeweiligen Länge der Front, für Fahrgeschäfte wird je nach Art der Attraktion ein Pauschalbetrag erhoben. Geringere Gebühren gelten für Fahrgeschäfte mit günstigeren Fahrpreisen, wie etwa Kinderkarussells. Nun sollen die Gebühren einheitlicher werden.
Laut dem Entgeltverzeichnis zahlen Beschicker des Mainzer Wochenmarkts ab diesem Jahr eine Gebühr von 159,50 Euro statt wie bisher zwischen 120 und 200 Euro. Achterbahnen kosten nun 687, 50 Euro statt wie bisher zwischen 500 und 800 Euro. Ein deutlicher Anstieg wird für den Kettenflieger fällig. Lagen die Gebühren bislang zwischen 150 und 250 Euro, müssen nun 632,50 Euro gezahlt werden. Zuletzt seien die Gebühren im Jahr 2018 für die größten Volksfeste in der Innenstadt angepasst worden, für Wochenmarkt und die Stadtteilmärkte im Jahr 2009.
Über die jetzige Änderung wurde bereits zuvor im Haupt- und Personalausschuss sowie im Wirtschaftsausschuss beraten, als letzter und entscheidender Schritt wurde sie nun im Stadtrat mehrheitlich beschlossen. Die Kostensteigerungen für die nächsten Jahre sollen noch einmal im Stadtrat abgestimmt werden, und zwar am 25. Juni. Darin soll auch festgelegt werden, welche Gebühren künftig für den Weihnachtsmarkt gelten sollen.