Seit dem heutigen Mittwoch weht vor dem Mainzer Stadthaus wieder die israelische Flagge. Das gab die Stadt am Vormittag bekannt. Die Flagge werde als „Zeichen der Solidarität“ erneut gehisst.
In Abstimmung mit der Jüdischen Kulturgemeinde soll die Fahne nun bis zum 9. November hängen bleiben, dem Gedenktag der Reichspogromnacht 1938. Wie auch in der vorvergangenen Woche werde die Fahne morgens vor dem Stadthaus gehisst und abends wieder eingeholt.
Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) erklärt dazu: „Das Hissen der israelischen Flagge vor dem Stadthaus Große Bleiche ist für mich und meine Kolleginnen und Kollegen des Stadtvorstandes ein sehr wichtiges Zeichen der Solidarität mit Israel und insbesondere mit unserer israelischen Partnerstadt Haifa. Wir wollen nicht aufhören, uns solidarisch zu zeigen und jeder Form von Antisemitismus aktiv entgegenzutreten.“
Flagge vorübergehend abgehängt
Vor etwas mehr als einer Woche war die Flagge allerdings vorübergehend abgehängt worden. Auf Merkurist-Anfrage hatte die Stadt damals erklärt, dass von Anfang an geplant war, die israelische Flagge nur für eine gewisse Zeit zur Solidaritätsbekundung wehen zu lassen und nicht durchgängig. Nachdem sich unter anderem die Mainzer Grünen zuletzt dafür ausgesprochen hatten, die Flagge wieder zu hissen, reagierte die Stadt Mainz nun. Gleichzeitig hängt seit einigen Tagen auch die Fahne der Mayors for Peace, einer internationalen Organisation von Städten, die sich für den Frieden einsetzen wollen.
„Nun weht vor dem Stadthaus die israelische, die Mayors for Peace-Fahne und die Stadtfahne. Denn in einer Welt voller Konflikte, wie wir sie gerade erleben, ist die Beflaggung der Mayors for Peace-Fahne eine universelle Botschaft und unser klares Zeichen gegen kriegerische Auseinandersetzungen, Terror und Morden und für Frieden“, so OB Haase weiter.
„Nationalfahnen sind Hoheitssymbole, die wir anlassbezogen hissen. Solidarität – in diesem Falle mit Israel und allen Menschen in Nahost – hängt aber nicht alleine mit einer Flagge zusammen. Sie geht weit darüber hinaus und findet Niederschlag in unserer Stadtgesellschaft, bei unseren Vereinen und Institutionen, dort wird sie gelebt.“