Vor 1000 Jahren wurde Konrad II. im Alten Dom St. Johannis zum König gekrönt. Das Innere der historischen Kirche macht zwar schon jetzt Geschichte anschaulich: Denn seit 2013 werden hier archäologische Funde ausgegraben, die bis auf das 5. Jahrhundert zurückdatieren.
Jetzt soll darüber hinaus eine Rauminstallation in der Ausgrabungsstätte geschichtliche Ereignisse vergegenwärtigen: Mit Augmented-Reality-Elementen sollen die Lebensumstände und die Gefühlswelt Konrads II. erfahrbar werden.
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Vorgestellt wurde das Projekt „King Konrad II.“ am Donnerstagvormittag, eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr. Entstanden ist die Installation in Zusammenarbeit der Gemeinde mit der Hochschule Mainz. Ein Gruppe von Innenarchitektur-Studentinnen hat in einem Seminar unter der Leitung von Susanne Maier-Staufen lange Stoffbahnen entworfen, die das Gewebe der Geschichte darstellen sollen. Wie Lichtstrahlen laufen sie nun in die Ausgrabungsstätte und sollen zeigen, wie Konrad II. und sein Umfeld den Krönungstag erlebt haben könnten.
An sechs Stellen im Alten Dom gibt es diese stilisierten Strahler, dort können Besucher mittels Abscannen eines QR-Codes ein 3D-Artwork auf ihrem Handy abspielen. Das funktioniert über die kostenfreie App „Artivive“. Die 3D-Filmchen sind auch vertont, weshalb sich das Mitbringen von Kopfhörern empfiehlt, wie Pressereferentin Lisa Niemeyer betont.
Die Filme erwecken den König vor seiner Krönung zum Leben und sollen das Publikum mit in seine Gedankenwelt nehmen. Armin Dillenberger, Schauspieler am Staatstheater Mainz, spielt in den Szenen den König, die Texte hat die Mainzer Literaturpreisträgerin Leonie Höckbert verfasst.
Und die Funde?
Bis auch die spannendsten Funde im Alten Dom selbst ausgestellt werden könnten, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Derzeit würden sie noch ausgewertet, sagte Dekan Andreas Klodt gegenüber Merkurist. Danach müsse man sich abstimmen, ob eine Dauerausstellung oder eher wechselnde Ausstellungstücke infrage kämen.
Persönlich habe er allerdings schon seinen Favoriten: „Das ist zwar gar kein großes Stück, aber ich finde ja den Ohrenschmalzentferner genial. Interessant, was auch zur Lebenswelt der Herrscher von damals gehörte.“