Gegen 8 Uhr ging es los. Durch die Mainzer Neustadt schallte es durch die Lautsprecher: „Guten Morgen und habt Spaß“ – und das an einem Sonntag. Am 4. Mai startete der Mainzer „Gutenberg Halbmarathon Mainz“ mit rund 13.500 Läufern und einem großen Begleitprogramm: Streckenfeste, Ansagen über Lautsprecher und Tausende von Zuschauern, die die Sportler vom Streckenrand aus anfeuerten.
Manch einem Anwohner war das zu viel. „Unzumutbar“ und „unnötig laut“ sei vor allem die Moderation gewesen, so Merkurist-Leser Klaus. „Mehr Dezibel als ein startendes Flugzeug und lästig.“ Er schlägt daher vor, die Boxen künftig anders zu positionieren und die Lautstärke anzupassen. Auch beim Ordnungsamt habe er sich bereits dazu gemeldet. Dort habe man ihm gesagt, dass sich wohl „viele Leute telefonisch beschwert“ hätten.
Während einige andere ihm zustimmen und sich vor allem über die stundenlangen Trommeln und Trompeten beschweren, sehen andere das anders: „Das ist ja auch nur ein Tag im Jahr und das zu angenehmen Zeiten. Kein Vergleich zum Fluglärm, der viel häufiger auftritt und zu Zeiten, wo die Menschen Schlaf brauchen und der auch von der Art des Lärms her viel belastender ist“, sagt etwa Antje.
Ausnahmegenehmigungen bei Lautsprechern
Auf Anfrage teilt die Stadtpressestelle mit, dass bei Veranstaltungen Ausnahmegenehmigungen beantragt werden müssten, sobald Lautsprecher zum Einsatz kämen. „Bei der Prüfung des Antrages wird jeweils der Einzelfall betrachtet. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise der Veranstaltungszeitpunkt oder die Dauer“, so ein Pressesprecher. Dabei werde auch das Interesse der Veranstalter gegen das der Betroffenen abgewogen. In den Ausnahmegenehmigungen würden dann auch Zeiten und Lautstärken geregelt. Zu den Auflagen gehöre zudem, die Anwohner im Vorfeld zu informieren.
Anders als Merkurist-Leser Klaus sagt, seien jedoch keine Beschwerden von Anwohnern bekannt, zumindest nicht bei der Unteren Immissionsschutzbehörde, heißt es bei der Stadt weiter. Auch Verstöße gegen die Regelungen seien hier nicht bekannt. Daher sehe man auch keinen Grund, das Konzept in den nächsten Jahren zu ändern.