Allianzhaus in Mainzer Innenstadt kommt unter Denkmalschutz

Unter anderem als Flüchtlingsunterkunft ist das Allianzhaus in den letzten Jahren genutzt worden. Zuletzt stand auch ein Abriss in Raum. Nun steht fest, dass das Gebäude erhalten bleibt. Doch wie soll das Haus nun genutzt werden?

Allianzhaus in Mainzer Innenstadt kommt unter Denkmalschutz

Noch vor einem Jahr war die Zukunft des Mainzer Allianzhauses in der Großen Bleiche ungewiss. Dass das Gebäude in den nächsten Jahren abgerissen werden könnte, um Platz für einen Neubau zu schaffen, war keineswegs ausgeschlossen. Doch nun steht offenbar fest, dass das Haus unter Denkmalschutz kommt.

Wie das Haus jetzt genutzt werden könnte

Über diese Entscheidung freut sich vor allem die Mainzer Initiative „Spielraum“ (wir berichteten), die sich für den Erhalt des Allianzhauses in der Großen Bleiche einsetzt. So begrüßt „Spielraum“ die Entscheidung der Denkmalbehörde, das Allianzhaus in die Liste denkmalgeschützter Gebäude aufzunehmen. „Mit der Eintragung ist es jedoch nicht getan: Jetzt gilt es, eine vielfältige, bezahlbare (sub)kulturelle Weiterentwicklung des Kulturstandorts zu betreiben“, sagt Marie Kaiser von der Initiative gegenüber Merkurist.

Mit dem Erhalt des Gebäudes seien vielfältige erweiterte Nutzungskonzepte denkbar. Außer den bestehenden Angeboten beispielsweise dringend benötigte Proberäume, Werkstätten und Aufführungsmöglichkeiten, all das in zentraler Lage und zu bezahlbaren Mieten. Das schaffe Sichtbarkeit und Planbarkeit für die bereits jetzt sehr engagierte und vielfältige Mainzer (Sub)Kulturszene. „Wir von Spielraum sehen, dass der Bedarf für kulturelle Räume in der Mainzer Innenstadt wächst, während zugleich der verfügbare Platz weiter schrumpft oder in die Stadtperipherie verdrängt wird“, so Kaiser.

Zugleich sei man überzeugt, dass in den bestehenden Räumlichkeiten des Allianzhauses – in modernisierter und gegebenenfalls erweiterter Form – ein vielfältiges Kulturangebot möglich ist, von dem viele Mainzer profitieren können. „Eine Investition in das Gebäude und damit Erhalt des kulturellen Angebots und architektonischen Bildes wird das Stadtbild positiv prägen und die Lebensqualität verbessern“, sagt Kaiser. Dank gelte den „Betonisten“ sowie den „Architects for Future“, die die Aufnahme in die Liste denkmalgeschützter Gebäude maßgeblich vorangetrieben hätten.

Hintergrund

Die Initiative „Spielraum“ umfasst nach eigenen Angaben Akteure aus der Mainzer (Sub)Kultur, Kunstgeschichte, Demokratie- und Erinnerungsarbeit, Architektur, aus der Musikszene und vielen weiteren Bereichen. Sie hat sich im Mai 2022 zusammengefunden, um sich für den Erhalt und für eine vielfältige, bezahlbare kulturelle Weiterentwicklung des Kulturstandorts einzusetzen. Ziel ist es, ein vielfältiges, lebendiges und bezahlbares Kunst-, (Sub)Kultur- und Freizeitangebot für unterschiedliche Alters- und Interessengruppen für die Zukunft zu bewahren.