In einem innovativen Workshop unter der Leitung von Sevrina Giard und Prof. Dr. Theo Steiner von der Hochschule RheinMain begaben sich die Teilnehmenden auf eine Reise der entschleunigten Stadtwahrnehmung und erkundeten Wiesbaden mit Kamera und Blick für das Besondere.
Entschleunigte Wahrnehmung und kreative Stadtentdeckung
Die Methode, die Sevrina Giard und Theo Steiner im Rahmen ihres Projekts „Jemandsland“ entwickelt haben, setzt auf eine besondere Form der Wahrnehmung. Anstatt die bekannten Sehenswürdigkeiten zu suchen, ging es bei diesem Workshop darum, die Stadt durch die Augen der Teilnehmenden zu entdecken und Orte zu finden, die persönliche Kraft ausstrahlen oder die besondere Dynamik des urbanen Lebens widerspiegeln.
„Heiße Quellen“ im übertragenen Sinne
Im Workshop wurde eine Geschichte vorgegeben, die die Teilnehmenden durch ihre Streifzüge leitete. Die Geschichte handelt von „heißen Quellen“ im übertragenen Sinne: Orte und Situationen, die eine besondere Energie und Bedeutung ausstrahlen. In dieser Geschichte geht es nicht um touristische Highlights, sondern um das lebendige Netzwerk aus Mit- und Gegeneinander, das eine Stadt zu dem macht, was sie ist. Die Teilnehmenden sollten in Wiesbaden nach diesen Kraftorten und dynamischen Momenten suchen und ihre Wahrnehmung fotografisch festhalten.
Vielfalt der Perspektiven: Menschen hinter der Kamera
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse der Streifzüge von vierzehn Wiesbadenern unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen biografischen Hintergründen. Jede*r Teilnehmende präsentiert in der Ausstellung sechs Fotografien zusammen mit persönlichen Kommentaren.
Aktive Teilhabe und Demokratie durch Fotografie
Der Workshop und die Fotoausstellung stehen für eine Form der aktiven Auseinandersetzung mit der eigenen Stadt. Das Projekt setzt auf die Teilhabe jedes Einzelnen. Es geht darum, dass jede Stimme zählt und gehört wird – ein Konzept, das auch die Werte einer demokratischen Gesellschaft widerspiegelt.
„Heiße Quellen!“ ist nicht nur eine Fotoausstellung, sondern auch ein Projekt, das zur Reflexion anregt und dazu einlädt, sich mit der eigenen Umgebung und den vielfältigen Dynamiken einer Stadt auseinanderzusetzen. Wiesbaden wird hier nicht nur als geografischer Ort, sondern als lebendiges, sich ständig wandelndes Netzwerk erfahrbar.
Die Ausstellung ist bis 02.März 2025 im sam – Stadtmuseum am Markt zu sehen. Ein Besuch lohnt sich für alle, die ihre Stadt einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben möchten.
Der Eintritt ist frei.
Begleitprogramm zur Ausstellung (freier Eintritt):
Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Programm. U.a. gibt es am 13. Februar 2025 ab 18 Uhr letztmalig die Gelegenheit, die Menschen hinter den Kameras kennenzulernen, deren Geschichten zu erfahren und sich über die Fotos auszutauschen.
Im Januar und Februar bieten wir spannende Vorträge rund um die Themen Fotografieren, Künstliche Intelligenz und partizipative Stadtentwicklung.
Mehr Infos unter: https://www.wiesbaden.de/microsite/sam/ausstellungen/heisse-quellen-begleitprogramm.php