Zwei Monate ist es her, dass Umwelt-Dezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) am Alten Friedhof die diesjährige Brunnensaison offiziell eröffnet hat. „Ab Anfang Mai folgen dann die restlichen knapp 60 Brunnen im gesamten Stadtgebiet“, hieß es damals von Seiten der Stadt Mainz.
Doch einige Brunnen in der Stadt sind bis heute trocken. „Warum fließen die Brunnen in der Neustadt nicht“, fragt etwa Merkurist-Leser Rainer. Als Beispiele nennt er den Frauenlobbrunnen sowie die Brunnen am Bismarck- und am Feldbergplatz. Auch in anderen Stadtteilen wundert man sich: „Während an anderen Stellen in Mainz die Brunnen laufen, sitzen die Mombacher weiterhin auf dem Trockenen“, meldet Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD) aus Mombach. Er habe dafür kein Verständnis: „Man weiß doch in der Verwaltung nicht erst seit gestern, dass die Brunnen in Betrieb genommen werden sollen. Warum beginnt man nicht schon frühzeitig damit, die Brunnen so herzurichten und zu prüfen, dass diese spätestens im Mai ohne größeren Aufwand zum Laufen gebracht werden können?“
Ortsvorsteher reichen Anfragen ein
Die Mombacher fühlten sich „abgehängt“, so Kanka. So habe die Genobank Mainz, die am Heinz-Schier-Platz angesiedelt ist, bereits eine Nachricht an Steinkrüger geschrieben. Der zwischen der Stadt Mainz und der Genobank Mainz getroffenen Vereinbarung aus dem Jahr 1996 werde nicht nachgekommen, heißt es darin. Dort garantiere die Stadt Mainz den Betrieb des dortigen Brunnens. Am Heinz-Schier-Platz befindet sich auch die Mombacher Ortsverwaltung.
Ebenso habe die Mombacher SPD-Fraktion eine Anfrage zum Betrieb der Brunnen an die Verwaltung für die nächste Ortsbeiratssitzung eingereicht, so Kanka. Auf die Antworten der Verwaltung warte man noch. „Es muss ja kein goldener Wein aus den Brunnen sprudeln. Kühlendes Wasser würde uns bei den heißen Temperaturen in Mombach ausreichen“, ergänzt Kanka mit einem Augenzwinkern.
Ähnlich sieht es in Lerchenberg aus. Auch hier laufe der Brunnen am neu eröffneten Einkaufszentrum noch nicht, berichtet Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD). Auf Anfrage habe das zuständige Amt ihr mitgeteilt, dass sich die Abfolge aufgrund von länger anhaltenden Krankheitsfällen verzögere. Bei einigen Brunnen müsse noch geprüft werden, ob die Elektrik funktioniere. Auch Westrich dauert das zu lange: „Jetzt habe ich allerdings noch mal bei der zuständigen Dezernentin mit Nachdruck interveniert, da es sich bei unserem Brunnen nicht um einen ‘Zierbrunnen’ handelt, sondern um einen, der für viele elementar für das Wohlfühlen ist“, schreibt sie in einem Rundbrief.
Bis Freitagnachmittag lag noch keine Antwort der Stadt Mainz auf eine Merkurist-Anfrage zu dem Thema vor. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sagte jedoch erst kürzlich zu den Wasserspielplätzen, die ebenso teilweise noch nicht in Betrieb waren: „An einigen Anlagen müssen noch elektrische Arbeiten erledigt werden, teilweise stehen noch Wartungen aus.“ Aufgrund von Personalmangel habe dies etwas länger gedauert. Laut der Webseite der Stadt laufen inzwischen die meisten Wasserspielplätze wieder – außer der auf dem Goetheplatz.