Mainz hat sich im Bereich Digitalisierung zwar verbessert, ist im deutschlandweiten Vergleich der Großstädte aber zurückgefallen. Das geht aus dem aktuellen Smart City Index des Digitalverbands Bitkom hervor, dessen Ergebnisse die Stadtverwaltung am Donnerstag vorgestellt hat. Im Ranking aller deutschen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern verliert Mainz sechs Plätze und landet auf Rang 51.
Der Grund für das Abrutschen: Andere Städte haben sich schneller digitalisiert. Zwar stieg die Punktzahl von Mainz leicht von 67,6 auf 68,5 von 100 möglichen Punkten, doch der Zuwachs fiel deutlich geringer aus als im Vorjahr. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) nannte als Grund für die verlangsamte Entwicklung auch die nicht genehmigten Haushalte der Vergangenheit. „Selbstverständlich habe ich mir gewünscht, dass Mainz wie im Vorjahr überdurchschnittlich bei der Digitalisierung vorankommt“, so Haase. Der Index sei eine Momentaufnahme.
Zahlreiche Projekte sollen Mainz nach vorne bringen
Der Oberbürgermeister kündigte an, das Tempo bei der Digitalisierung nun „erheblich steigern“ zu wollen. Man habe inzwischen die Grundlagen geschaffen, damit die Stadt schneller digitaler werde. „Dank einer hochmotivierten Verwaltung haben wir nun Fahrt aufgenommen“, erklärt Haase. Er sei überzeugt, dass sich die Anstrengungen bereits kurz- und mittelfristig auszahlen würden.
Zu den Maßnahmen, die im aktuellen Index noch nicht berücksichtigt werden konnten, gehören die Einführung der elektronischen Akte in der Ausländerbehörde und der Start von Microsoft 365 in der Verwaltung ab Oktober 2025. Zudem wird die städtische Webseite erneuert und eine Kita-App mit zentraler Anmeldeplattform entwickelt.
„Wir werden nun aufholen“
Der Smart City Index bewertet Städte in den fünf Bereichen Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Gesellschaft und Bildung sowie Mobilität. Besonders im Bereich der Verwaltung sieht Haase noch großes Potenzial. Die neuen Projekte sollen nicht nur die ämterübergreifende Zusammenarbeit stärken, sondern auch einen Mehrwert für die Bürger schaffen.
„Aus den Ergebnissen der Studie zeigt sich, dass die Städte im Vorteil sind, die früh und in hohem Umfang in die Digitalisierung investiert hatten“, so der Oberbürgermeister. „Wir werden nun aufholen, indem wir erstmals in eine wirklich stadtweite Strategie investieren.“