Das Rätsel um die verschwundene WDR-Maus-Figur ist gelöst: Aktivisten der Organisation Campact haben die Statue am Dienstag in Köln entwendet und nach Mainz gebracht. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Wie die Organisation am Mittwoch mitteilte, sei die Aktion ein Protest gegen mögliche Kürzungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.
Die menschengroße Maus-Figur war 2021 vom WDR zum 50. Geburtstag der „Sendung mit der Maus“ in Köln aufgestellt worden und ist seitdem ein beliebtes Fotomotiv. Am Dienstag fiel auf, dass die Figur verschwunden war. Übrig blieb nur ein rätselhaftes Schild mit der Botschaft „Ich muss was Wichtiges erledigen. Deswegen gehe ich auf eine kleine Reise.“
„Ein Zeichen gegen Kürzungen“
Einen Tag später tauchte die Maus-Figur nun in Mainz wieder auf. Campact-Geschäftsführerin Astrid Deilmann erklärte, die Maus werde „im Rahmen ihres Ausfluges in mehreren deutschen Städten Halt machen, um ein Zeichen gegen die drastischen Kürzungen im Informations- und Bildungsangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) zu setzen“.
Hintergrund sind die Debatten über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Die Bundesländer wollen Ende Oktober bei einer Konferenz über eine Rundfunkreform sprechen. Dabei soll es auch um die Finanzierung der Sender gehen.
WDR kritisiert Aktion
Der WDR zeigte sich von der Aktion nicht begeistert. „Auch wenn die Initiatoren mit dieser Aktion nach eigenen Angaben auf den Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinweisen wollen, darf die Maus aus Sicht des WDR nicht für politische Kampagnen benutzt werden“, teilte der Sender mit. Die Figur sei ohne Zustimmung des WDR entfernt worden.
Campact-Chefin Deilmann erklärte dagegen, die Maus sei „als weithin bekannte Sympathieträgerin die ideale Botschafterin für den Erhalt der Informations- und Bildungsangebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio“. Laut Campact soll die Maus-Figur Ende der Woche wieder nach Köln zurückkehren.
