Nachdem der Mainzer Klimaschutzbeirat am 28. Mai einstimmig für die Erweiterung stimmte, appellieren die Scientists for Future (S4F) Mainz nun an die Stadt, den Ausbau des Windparks zwischen Ebersheim und Hechtsheim möglichst schnell umzusetzen. Nur so könne Mainz seine Klimaschutzziele erreichen und einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.
Was die S4F der Stadt vorwerfen
Wie die Allgemeine Zeitung zuerst berichtete, sagte die Koordinatorin der Mainzer S4F, Dr. Nadja Hellmann, dazu: „Die Stadt Mainz hat viele gute Beschlüsse zum Klimaschutz gefasst. Was jedoch häufig fehlt, ist die zügige Umsetzung. Unser Hauptproblem ist nicht eine Erkenntnis-, sondern eine Umsetzungslücke.“ So habe der Mainzer Stadtrat 2022 beschlossen, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Heute liege er jedoch bei nur etwa fünf Prozent.
Weiter appellieren die S4F an die Stadt, sich bei der Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans für die Erweiterung der Windvorrangfläche einzusetzen. Laut Roland Bednarz, dem Koordinator der S4F-Gruppe, wurden entsprechende Beschlüsse des Stadtrats von 2021 bis heute nicht umgesetzt. „Das darf sich nicht wiederholen. Wer A sagt und den Klimanotstand ausruft, muss auch B sagen und aktiv werden“, so Bednarz.
„Mit 15 zusätzlichen Windenergieanlagen könnte der Haushaltsstrombedarf von über zwei Dritteln der Mainzer Bevölkerung gedeckt werden“, erklärt S4F-Sprecherin Laura Ackermann. Der Ausbau der Windenergie sei die wichtigste Einzel-Klimaschutzmaßnahme, die der Stadt zur Verfügung stehe. Es sei Zeit, dass die Stadt ihren beschlossenen Zielen zur Dekarbonisierung der Stromversorgung auch folge.
Starke Erweiterung möglich?
Konkret empfehlen die S4F sogar, den Windpark bis hinter die Rheinhessenstraße auszuweiten. Erfreulicherweise gehe aus Gutachten zu dem Gebiet hervor, dass dort keine Konflikte mit dem Artenschutz zu erwarten seien.