Mit den sogenannten Mobilen Grünen Zimmer sollte Mainz zumindest vorübergehend ein bisschen grüner werden. Jetzt stehen die Aufbauten plötzlich in der Kritik. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat sie in der neusten Ausgabe seins „Schwarzbuchs“ als „Luxus-Zimmer“ beziehungsweise „Klima-PR“ bezeichnet.
Hohe Kosten
So mahnt der BdSt an, dass die insgesamt drei mobilen grünen Zimmer, die sich an verschiedenen Standorten in Mainz befinden, rund 100.000 Euro gekostet hätten. Zwar attestiert Steinkrüger den Anlagen, „Aufenthaltsqualität an Orten zu schaffen, an denen eine Begrünung des Bodens nicht möglich ist“. Zudem hätten sie Einfluss auf Nachhaltigkeitsziele. „Doch diese grüne ‘Nachhaltigkeit’ ist zeitlich eng bemessen – und zwar auf eine geplante Standzeit vom 16.5. bis ca. 17.10.2024“, so das Urteil des BdSt.
Zudem führt der BdSt an, dass allein im Jahr 2023 mindestens 1700 Bäume in Mainz gefällt worden seien. „Nicht nur kranke oder tote Bäume, sondern häufig auch gesunde Bäume, um Platz für Bauprojekte zu schaffen.“ Im Gegenzug solle Mainz nur rund 250 Bäume nachgepflanzt haben. „Wie viele „Mobile Grüne Zimmer“ bräuchte es nun, um so einen Kahlschlag ökologisch zu kompensieren?“, Wie viele Bäume hätten für rund 100.000 Euro gepflanzt werden können?“, fragt der BdSt kritisch. Letztlich raten die Steuergeldhüter der Stadt Mainz: „weniger Klima-PR, weniger Kettensäge und dafür mehr Bäume!“.
„Wer es gern etwas siffiger mag…“
Zusätzlich gibt es für die Stadt Mainz vom BdSt noch einen weiteren Seitenhieb. Dabei geht es um die Standorte der Mobilen Grünen Zimmer, die „teils kurios gewählt“ seien. „Wer es gern etwas siffiger mag und nichts gegen zum Beispiel unliebsame Gerüche, leere Bierdosen und anderen Abfall hat, der wird das ‘Mobile Grüne Zimmer’ vor dem Mainzer Hauptbahnhof sicher lieben – oder nutzt einen der vielen überdachten Sitzplätze der gegenüberliegenden Bus- und Straßenbahnhaltestellen.“
Zu einem weiteren Standort der Zimmer am Dr.-Günter-Storch-Platz schreibt der BdSt: „Zu einem Stückpreis von rund 2500 Euro hätte Mainz an diesem ohnehin grün-schattigen Plätzchen auch einfach ein paar Parkbänke aufstellen können, die nicht wieder nach fünf Monaten abtransportiert werden.“