Makabre Betrugsmasche: Kranke Ehefrau müsse „eingeschläfert“ werden

85-jähriger Mainzer soll Tausende Euro für Medikament zahlen

Makabre Betrugsmasche: Kranke Ehefrau müsse „eingeschläfert“ werden

Ein 85-Jähriger aus Mainz ist am Mittwochmittag Opfer eines niederträchtigen Schockanrufs geworden. Das berichtet die Mainzer Polizei.

Gegen 12 Uhr erhielt der 85-Jährige einen Anruf von einer unbekannten Betrügerin, die ihm suggerierte, dass seine Frau an Corona erkrankt sei, ihr Gesundheitszustand sich verschlechtert habe und sie „eingeschläfert“ werden müsse. Das Makabre: Die Ehefrau des 85-Jährigen befand sich zu der Zeit tatsächlich in einem Krankenhaus.

Lediglich ein Medikament aus der Schweiz könne der Schwerkranken jetzt noch helfen, so die Telefonbetrügerin weiter. Das würde jedoch mehrere Tausend Euro am Tag kosten. Da der Mainzer antwortete, sich diese Behandlung nicht leisten zu können, wurde er von der Anruferin nach Wertgegenständen wie Gold oder Schmuck gefragt.

Bevor er weitere Schritte unternahm, suchte der Mainzer schließlich Rat bei seiner Hausärztin, die ihn vor einer mögliche Betrugsmasche warnte. Zu einem finanziellen Schaden kam es somit in diesem Fall nicht.

Die Polizei informiert, dass Betrüger sich immer wieder neue und abgewandelte Versionen von sogenannten Schockanrufen einfallen lassen und dabei oft als falsche Amtspersonen wie Richter, Polizei und Staatsanwälte oder vermeintliche Ärzte auftreten. Mit emotionalen Schilderungen von Unfällen, Notfällen oder Repressalien gegen Angehörige würden sie versuchen, an das Geld der Angerufenen zu gelangen – teils über mehrere Stunden oder Tage.

Nach Aufforderung über Telefon, Mail, SMS, WhatsApp oder ähnliche Messenger sollten daher kein Geld, Gold oder Wertgegenstände an Unbekannte überlassen werden. Stattdessen rät die Polizei dazu, Bekannte, Verwandte, Bankmitarbeiter oder Hausärzte persönlich anzusprechen. Versuchte oder erfolgreiche Betrugsmaschen sollten am besten direkt zur Anzeige gebracht werden.

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