Radwege zwischen Mainz und Wiesbaden: Das ist geplant

Eine Machbarkeitsstudie gibt grünes Licht für eine Radschnellverbindung, mit der man in 30 Minuten vom Mainzer zum Wiesbadener Hauptbahnhof kommen soll.

Radwege zwischen Mainz und Wiesbaden: Das ist geplant

Eine bessere Radverbindung zwischen Mainz und Wiesbaden steht schon länger zur Debatte. Nun wurden dem SWR zufolge die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie präsentiert, die beide Städte gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Das Ergebnis: Es gibt Potenzial für eine Route, mit der man innerhalb von 30 Minuten vom Mainzer zum Wiesbadener Hauptbahnhof käme.

Für die Studie wurden viele verschiedene Routenoptionen durchgespielt, mit denen man vom einen zum anderen Bahnhof kommen könnte. Dabei wurde beachtet, wo die meisten Menschen angebunden werden könnten, welche Trassen am leichtesten umzusetzen wären, wie hoch die Kosten ausfallen würden und wie der Verkehr am wenigsten beeinträchtigt werden würde. Auch die Frage, welche Gebiete durch den Radweg aufgewertet würden, wurde einbezogen.

Studienleiter Torsten Perner vom durchführenden Planungsbüro Ramboll zieht folgendes Fazit: Eine ideale Route gebe es nicht, alle Varianten hätten Vor- und Nachteile. Allerdings konnte er Aussagen darüber treffen, welche Radverbindung am kürzesten wäre: eine Trasse, die vom Wiesbadener Hauptbahnhof Richtung Süden durch das Salzbachtal führe, dann über die Kaiserbrücke nach Mainz laufe und von dort über den Barbarossaring zum Mainzer Hauptbahnhof. Diese Möglichkeit habe weiterhin den Vorteil, die kleinste Steigung mit sich zu bringen.

Schnelligkeit oder Erholungswert?

Der Nachteil dieser Variante sei, dass die Route vor allem am Barbarossaring wegen des hohen Verkehrsaufkommens nicht so breit ausgebaut werden könne. Andere potenzielle Radwege kosten die Fahrer mehr Zeit, bieten dafür aber einen größeren Erholungswert.

Auch Merkurist-Leser Hans W. Kielbasa plädiert dafür, nicht die schnellste Route umzusetzen. Aus seiner Sicht würde es reichen, an der Kaiserbrücke Fahrradspindeln zu bauen, was bereits seit 2021 geplant ist. Der barrierefreie Umbau der Brücke wird aus Mitteln des Bundesverkehrsministeriums für innovative Modellprojekte im Radverkehr gefördert. Er soll bis 2024 abgeschlossen werden. Auf beiden Rheinseiten sollen kreisförmige Fahrradspindeln zusätzlich zu den Fußgängertreppen entstehen, die auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet sein sollen. Dazu favorisiert Kielbasa den Ausbau des Radwegs vom Amöneburger Kreisel bis zum Ende der A671. Dort wäre der Erholungswert des Radweges der Machbarkeitsstudie zufolge größer.

Ob sich die Radschnellverbindung durchsetzt, bleibt abzuwarten. Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in den Verkehrsausschüssen von Mainz und Wiesbaden vorgestellt. In jedem Fall müsse der Bau in einzelnen Etappen erfolgen.

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