Dank Patenschaften: Bank in Fischtorstraße darf bleiben

Unter dem Motto „Savethebank“ hatte Geschäftsinhaberin Jana Blume dazu aufgerufen, eine Bank in der Mainzer Fischtorstraße zu retten. Die Resonanz war überwältigend.

Dank Patenschaften: Bank in Fischtorstraße darf bleiben

Die Bank vor ihrem Laden steht schon seit Jahren dort: eine schlichte Holzbank ohne Lehne vor dem Schaufenster, die Platz für vier bis fünf Leute bietet und von allen genutzt werden kann. „Es kommen Menschen, die sitzen teilweise jeden Tag hier, trinken ihren Kaffee und genießen den Blick auf den Dom“, erzählt Jana Blume im Gespräch mit Merkurist.

Es ist die einzige Bank in der Straße, die öffentlich genutzt werden darf. Jana liebte nach eigenen Aussagen die Idee, dass Menschen hier zusammenkommen, miteinander sprechen, ausruhen und die Zeit genießen können. Sie schmückte die Bank mit Sitzauflagen und Blumen. „Es geht hier weder um mich noch um meinen Laden, sondern einfach um die Menschen, die hier sitzen möchten“, erklärt sie. Zu ihnen gehört zum Beispiel Oppalia, eine 91-jährige Frau, die in einem Seniorenheim in der Nähe lebt, und jeden Tag eine Weile auf der Bank sitzt.

Gebühr von 160 Euro pro Jahr

Anfang des Jahres kam nun ein Bescheid des Ordnungsamts. Die Bank sei eine „Sondernutzungsfläche“, daher werde eine Gebühr von jährlich ich 160 Euro fällig. „Das ist viel Geld für mich“, sagt Jana, deren Geschäft sich gerade erst von der Corona-Zeit erhole. Sie habe versucht, mit der Stadt zu reden, ihr vorgeschlagen, eine Patenschaft für die Bank zu übernehmen. Doch alle Vorschläge seien abgelehnt worden, aus „Gleichheits“-Gründen, so berichtet es Jana. Daraufhin meldeten sich etliche Leute, die ihr Spenden anboten, doch Jana lehnte ab. „Es war mir etwas peinlich“, gibt sie zu.

Daraufhin kam ihr die Idee zu den Bankpatenschaften: Menschen geben einen Betrag und werden mit einem Metallplättchen auf der Bank verewigt. Die Resonanz sei bereits nach wenigen Tagen überwältigend gewesen. Inzwischen hat sie den bisher fälligen Betrag überwiesen. „Der Rest reicht für die nächsten zwei Jahre“, freut sich Jana. Viele hätten Geld gegeben, damit Oppalias tägliche Anlaufstelle erhalten bleibt. Einige kommen selbst regelmäßig und nutzen die Bank für eine Pause. „Einige wohnen gar nicht mehr in Mainz, ihnen war die Aktion aber wichtig“, so Jana. Manche hätten höhere Beträge gegeben, teilweise möchten sie aber anonym bleiben.

Auf ihrer Instagram-Seite zeigt sich Jana „sehr dankbar, dass ihr das ermöglicht habt“. Demnächst will sie damit beginnen, die Metallschilder zu besorgen, auf denen die Namen der Paten verewigt werden sollen.

Hinweis:

Zunächst hieß es, es werden Gebühren von 160 Euro pro Monat fällig. Dabei handelt es sich jedoch um eine Jahresgebühr.

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