Die Konservierung und Umfeldgestaltung des Drusussteins auf der Mainzer Zitadelle befinden sich in der finalen Phase. Wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilt, ist das Ziel, das bedeutende römische Denkmal zu bewahren und für Besucher besser erlebbar zu machen.
Beim Drususstein handelt es sich um ein römisches „Leergrab“, ein Kenotaph, das ursprünglich für den Stadtgründer Drusus nach seinem Tod im Jahr 9 v. Chr. errichtet worden sein soll. Das heute sichtbare Bauwerk stammt jedoch aus einer späteren Zeit um die Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert. Von der einstigen Werksteinverkleidung ist heute nur noch der Kern aus römischem Beton, dem „Opus Caementitium“, erhalten.
Eine Million Euro für neues Umfeld
Der Großteil der geplanten Maßnahmen ist bereits umgesetzt. Insgesamt hat die Stadt bisher rund eine Million Euro in die Sicherung des Denkmals und die Neugestaltung des Umfelds investiert. Die neuen Belagsflächen sind bereits fertiggestellt und auch die meisten Einbauten wuden fertiggestellt. In den kommenden Wochen sollen dann auch die Arbeiten an den Pflanzen fertig werden.
Für Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) sei es ein zentrales Anliegen, das historische Erbe von Mainz für die Menschen zugänglich zu machen. „Wir haben diesen besonderen Ort für das Denkmal Drususstein, aber auch für die Besucherinnen und Besucher gestaltet, und ich bin sicher, dass er viele Menschen in seinen Bann ziehen wird.“
Zeitstrahl geplant
Ein zentrales Element der Neugestaltung wird ein Zeitstrahl sein, der die über 2000-jährige Stadtgeschichte dokumentiert. Auf 40 Text- und 20 Bildtafeln, die an Wandpaneelen aus Cortenstahl angebracht werden, sollen die wichtigsten Ereignisse von der Römerzeit bis zur Epoche der Kurfürsten dargestellt werden. Der Zeitstrahl wird auch nahegelegene historische Orte wie das Römische Theater oder die barocke Zitadelle miteinbeziehen.
Die textliche Abstimmung für den Zeitstrahl läuft noch, die Umsetzung ist für Anfang 2026 geplant. „Der Zeitstrahl ist mehr als nur eine Sammlung von Daten – er wird ein lebendiges Geschichtsbuch, das die Vielfalt und den Reichtum unserer Stadtgeschichte widerspiegelt“, so Grosse. Damit solle ein Raum für alle Generationen geschaffen werden, um Geschichte auf inspirierende Weise zu erleben.