Zecken im Frühjahr: Anstieg der FSME-Erkrankungen erwartet

Sobald es wärmer wird, kommen auch die Zecken zum Vorschein. Sie können gefährliche Krankheiten übertragen, etwa das FSME-Virus. Erwartet wird nicht nur ein Anstieg der Fälle, auch wurden neue Risikogebiete identifiziert.

Zecken im Frühjahr: Anstieg der FSME-Erkrankungen erwartet

Vor allem im Frühjahr sind sie besonders aktiv, ein Biss von ihnen kann beim Menschen gefährliche Krankheiten auslösen: Die Zeckensaison ist gestartet. Genau genommen wird sie inzwischen kaum unterbrochen, denn tatsächlich sind die kleinen Tiere oft sogar im Winter unterwegs und können sich auf dem Menschen niederlassen.

Wissenschaftler der Universität Hohenheim rechnen in diesem Jahr nun mit einem Anstieg der FSME-Fallzahlen. FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) werden vor allem von Zecken auf den Menschen übertragen. Die Folgen der Erkrankung können unter anderem Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut oder des Rückenmarks sein.

Risikogebiete auch in Rheinland-Pfalz und Hessen

Ein Hotspot der FSME-Fälle ist Süddeutschland. So erkranken die meisten Menschen in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und Brandenburg. Einzelne Risikogebiete befinden sich laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. So zählen etwa der Landkreis Groß-Gerau, der Main-Kinzig-Kreis sowie die Stadt und der Kreis Offenbach zu den Risikogebieten.

In diesem Jahr sind zwei neue Risikogebiete hinzugekommen, in Brandenburg und in Thüringen. Somit weist das RKI aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete aus.

Hohe Dunkelziffer bei FSME-Infektionen

Im vergangenen Jahr hatte das RKI 527 gemeldete FSME-Infektionen in Deutschland registriert. Doch die Dunkelziffer sei hoch, sagt Professor Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME an der Bundeswehruniversität München, gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Blutproben von Blutspendern, die auf Antikörper hin untersucht wurden, hätten ergeben, dass das Virus etwa siebenmal häufiger übertragen werde als bisher angenommen.

Laut dem RKI waren 99 Prozent der Erkrankten nicht oder nur unzureichend gegen FSME geimpft. „Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden“, so das Institut.

Besondere Sorgen macht die zunehmende Verbreitung der Zecken der Gattung Hyalomma. Sie können lebensgefährliche Krankheiten übertragen, darunter das Krim-Kongo-Fieber. Nach Deutschland sind sie über Zugvögel gelangt, ihre bevorzugten Wirte. Sie befallen vor allem große einheimische Säugetiere wie Pferde, Rinder, Schafe und vermutlich auch Rehe und Hirsche. Diese tragen das Virus dann in sich und können es somit auch an den Menschen übertragen.

Mehr zu der „Tigerzecke“ könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen: