Zugemülltes Rheinufer: Was unternimmt die Stadt Mainz dagegen?

Nicht selten wird sich über die starke Verschmutzung am Rheinufer beschwert: Zerbrochene Glasflaschen, Zigarettenstummel und Verpackungsmüll gehören hier zum alltäglichen Anblick . Wie die Stadt das Problem in den Griff bekommen will.

Zugemülltes Rheinufer: Was unternimmt die Stadt Mainz dagegen?

Jährlich sammeln die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe über 150 Kubikmeter Müll allein um den Winterhafen herum ein. Insbesondere während der Feste in der Stadt wird soviel Müll produziert, dass Arbeiter noch Tage danach mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sind. Die Stadt hat bereits einige Maßnahmen ergriffen, das Problem zu lösen. Gleichzeitig appelieren die Verantwortlichen aber auch an die Bürger, den Müll richtig zu entsorgen und so zu einer lebenswerten Stadt beizutragen.

Gründe und Folgen der Vermüllung

Wie die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sagt, sei das Rheinufer ein wunderschöner Ort, um den Sommer in Mainz zu genießen. Damit das so bleibt, müssten alle etwas tun. Deshalb sollten auch die Besucher das Rheinufer so hinterlassen, wie sie es selbst beim nächsten Mal gern vorfinden möchten. Außer den zahlreichen Festen sei unter anderem auch die Corona-Pandemie ein Grund für die starke Verschmutzung. Wegen der damaligen Schließung der Restaurants hätten viele Menschen sich daran gewöhnt, ihr Essen abzuholen und am Rhein zu essen. Die Verpackungen seien anschließend oft aufgrund von Bequemlichkeit nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern liegen gelassen worden.

Wie der Ortsvorsteher der Mainzer Altstadt Brian Huck (Grüne) sagt, gebe es beispielsweise Gruppen, die im Freien feiern, Glasflaschen mit an den Rhein nehmen und dort leertrinken. Anschließend würden die Flaschen dann aus Nettigkeit neben den Mülleimer gestellt, um es Pfandflaschensammlern einfacher zu machen. Oft würden die Flaschen dann aber von – meist alkoholisierten – Personen aus Spaß durch die Gegend getreten. Das habe zur Folge, dass die Flaschen zerspringen. „Das ist nicht nur blöd für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer, die somit an der Weiterfahrt gehindert werden, sondern ganz besonders für Tiere, die schwere Verletzungen an ihren Pfoten erleiden können“, so Huck. Insbesondere auf Rasenflächen seien Scherben noch schlechter zu erkennen und somit noch gefährlicher.

Weiter hohes Müllaufkommen am Rheinufer

Die Stadt unternimmt bereits einiges, um das Müllproblem in den Griff zu bekommen. So stellt sie in den Sommermonaten zusätzlich zu den schon zahlreichen Mülleimern noch weitere 24 Müllbehälter und Glascontainer auf. Mit diesen würden etwa fünf Tonnen Glas über den Sommer hinweg gesammelt. Außerdem säubern Reinigungskolonnen sieben Mal die Woche das Rheinufer. Zudem wurden bereits 2021 das erste Mal sogenannte Pizza-Hochstapler am Rheinufer aufgestellt, um verstopfte Mülltonnen zu vermeiden. Ebenfalls rief man die Kampagne „Mainz fängts auf“ ins Leben, die sich der Vermüllung von Parks, Grünanlagen und dem öffentlichen Raum im Allgemeinen widmet.

Sogenannte Umweltscouts sollen ebenfalls die Bürger dazu bringen, mehr auf ihre Umgebung und die Sauberkeit zu achten. Mit Müllsäcken, Hundekotbeuteln und Info­flyern gehen diese auf die Bürger zu und machen sie auf die Sauberhaltung der Flächen aufmerksam.

Dezernentin Steinkrüger würdigt jedenfalls das Engagement der Stadtmitarbeiter im Kampf gegen den Müll. „Die Kolleg:innen der Stadtreinigung machen einen hervorragenden Job, für den ich mich ausdrücklich bedanke.“ Doch das Müllaufkommen am Rheinufer sei weiterhin hoch, und man könne nicht auf Kosten der Allgemeinheit immer häufiger reinigen. Die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe bitten deshalb darum, auf den eigenen Müll zu achten, ihn ordnungsgemäß zu entsorgen oder ihn gegebenenfalls wieder mitzunehmen. Dies solle nicht nur aus Respekt gegenüber der Stadt, sondern auch gegenüber den eigenen Mitbürgern geschehen.