Dass die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bereits vor der Landtagswahl 2026 ihr Amt niederlegen könnte, darüber gab es schon seit geraumer Zeit Gerüchte. Dass Dreyer nun aber noch vor der politischen Sommerpause 2024 ihr Amt zur Verfügung stellt, das kam am Mittwoch durchaus überraschend.
Seit 2013 war die SPD-Politikerin Landeschefin in Rheinland-Pfalz. Ihr Nachfolger wird Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD). Nicht wenige politische Beobachter hatten mit einem anderen gerechnet: Innenminister Michael Ebling (SPD).
Ebling wurde im Oktober 2022 praktisch über Nacht Innenminister, war zuvor Oberbürgermeister in Mainz. Sein Wechsel ins Ministerium wurde damals als Fingerzeig gewertet, dass Ebling Ambitionen als Landeschef hat. SPD-intern hatte Schweitzer das Vertrauen der Parteimitglieder wohl eher auf seiner Seite als Innenminister Ebling, berichtete der „Spiegel“ am Mittwoch. In einigen Medien heißt es sogar, Ebling sei Dreyers bevorzugte Lösung als Nachfolger gewesen.
Dreyer spricht von „einvernehmlicher Lösung“
Am Mittwochnachmittag traten Dreyer und ihr designierter Nachfolger Schweitzer vor die Presse – dabei kam auch die Ebling-Frage auf. Vor den Journalisten versicherte Dreyer, sie sei stolz, dass es in der SPD mehrere geeignete Kandidaten für ihre Nachfolge gegeben habe. Es seien „sehr gute Gespräche“ auch mit Michael Ebling geführt worden, die Entscheidung für Alexander Schweitzer sei eine „einvernehmliche Lösung“. Zudem lobte die scheidende Ministerpräsidentin Eblings Job als Innenminister. „Ich habe damals unbedingt einen Innenminister gebraucht, ich habe einen tollen Innenminister gefunden.“
Michael Ebling selbst hat sich am Mittwoch noch nicht zu Wort gemeldet (Stand 16:15 Uhr). Auf seinem Instagram-Kanal jedoch teilte er einen Post der SPD Rheinland-Pfalz. Titel des Posts: „Danke, Malu!“