Riesen-Rechenzentrum kommt auf die Ingelheimer Aue

Nachhaltiges Bauprojekt von der Größe dreier Fußballfelder

Riesen-Rechenzentrum kommt auf die Ingelheimer Aue

Auf der Rheininsel Ingelheimer Aue wird ein neues, nachhaltiges Rechenzentrum entstehen. Das meldete die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) am Donnerstag.

Die KMW und das norwegische Data-Center-Unternehmen Green Mountain haben den Gesellschaftervertrag zum Bau des Rechenzentrums am 20. März in Mainz unterzeichnet. An der neuen Rechenzentrumsgesellschaft, die jetzt entsteht, sind beide Unternehmen mit jeweils mit 50 Prozent beteiligt.

Das Rechenzentrum soll eine Grundstücksfläche von 25.000 Quadratmetern haben. Das entspricht etwa dreieinhalb Fußballfeldern. Sukzessive sollen drei Gebäude mit einer IT-Leistung von insgesamt 54 MW entstehen. Der Bau des ersten Gebäudes beginnt voraussichtlich im Herbst 2023. Die Landeshauptstadt Mainz hat den Bauantrag bereits genehmigt. Auch Wiesbadens Oberbürgermeister und KMW-Aufsichtsratsvorsitzender Gert-Uwe Mende (SPD) begrüßt das Projekt, das die Wirtschaftskraft der Region fördern solle.

Die Ingelheimer Aue als umweltfreundlichster Standort

Warum aber soll das Rechenzentrum ausgerechnet auf der Rheininsel Ingelheimer Aue entstehen? Der Standort sei günstig für den nachhaltigen Betrieb des Rechenzentrums, so die KMW. Beispielsweise könne das Zentrum dort wegen des konzerneigenen „Erneuerbare Energien Portfolios“ und der guten Netzanbindung gut mit Strom versorgt werden. Zudem sollen die umliegenden Kraftwerke der KMW die Notstromversorgung gewährleisten. Damit müsse man keine teuren und klimabelastenden Notstromdiesel-Aggregate einsetzen und das Rechenzentrum könne emissionsarm betrieben werden.

Die erwartete Abwärme von bis zu 60 Megawatt werde über große Wärmepumpen klimabewusst ins Mainzer Fernwärmenetz eingespeist. Kühlwasser beziehe das Rechenzentrum aus dem Rhein.

„Die Fläche liegt weder in einem Naturschutzgebiet noch müssen für den Bau freie Flächen versiegelt werden. Eine bestehende Industriefläche auf Mainzer Boden wird somit bestmöglich genutzt,“ sagt Tobias Junglas, ein Geschäftsführer der entstehenden Rechenzentrumsgesellschaft.

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