Bei seinem Auftritt in der Mainzer Rheingoldhalle am 17. März sorgte Comedian Bülent Ceylan wie immer für Lacher. Nicht zum Lachen fand Merkurist-Leser Justin allerdings die Getränkeregelung in der Halle. „Dass selbst mitgebrachte Getränke nicht mit reingenommen werden dürfen, ist ja ganz normal“, so der Leser. Entsprechend sei am Einlass auch kontrolliert worden. Was den Leser allerdings ärgerte: Auch „teure Getränke“, die im Foyer der Halle in Plastikbechern verkauft wurden, durfte man nicht in den Saal mit reinnehmen.
„Darauf wurde beim Verkauf aber nicht hingewiesen“, so Justin. Also hätten viele Besucher eine „böse Überraschung“ erlebt. „Ich konnte einige Besucher beobachten, die ihre Getränke wegschütten oder ‘auf Ex’ austrinken mussten.“ Doch wer war für die Getränkeregelung verantwortlich? Und warum wurde sie überhaupt so gehandhabt?
Wer war für die Entscheidung verantwortlich?
„Für uns als Veranstalter ist es absolut in Ordnung, dass die Besucher unserer Veranstaltungen vor Ort gekaufte Getränke mit in den Saal nehmen können und diese dort während der Show konsumieren“, teilt Thorsten Georg vom Veranstalter S-Promotion Event GmbH mit. „In Mainz jedoch gibt es eine Weisung des Hallenbetreibers, die genau dies untersagt.“ Das Einlasspersonal, das von der Rheingoldhalle bestellt werde, setze diese Weisung entsprechend um. „Wir als Mieter der Rheingoldhalle haben hierauf, wie im übrigen auch auf die Preisgestaltung der angebotenen Getränke, keinen Einfluss und bedauern diese Regelung.“
Ist also Hallenbetreiber Mainzplus Citymarketing verantwortlich? Sprecherin Susanne Ranglack spielt den Ball wiederum zum Veranstalter zurück. „Die Veranstaltung ‘Bülent Ceylan’ war eine Anmietung der Rheingoldhalle, das heißt der Veranstalter entscheidet, ob Getränke mit in den Saal genommen werden dürfen oder nicht.“
Warum Getränke nicht mit rein durften
In der Regel ist es bei ruhigeren Veranstaltungen wie Klassikkonzerten, Lesungen und Comedy-Veranstaltungen so, dass Getränke im Saal nicht erlaubt seien wegen der potentiellen Störung, wenn etwa ein Glas umfallen würde. „So ergab sich die Regelung bei Bülent Ceylan, dass Gläser im Saal nicht erlaubt waren. Der Einlass war bereits 1,5 Stunden vor Beginn der Veranstaltung gelegt und auch die Pause von 30 Minuten bot genügend Zeit zur Verköstigung“, so Ranglack. „Ergänzend kam hinzu, dass Konfetti im Saal gestreut wurde, so dass auch aus Hygienegründen in diesem Fall gegen die Mitnahme der Gläser im Saal entschieden wurde.“
So ist zumindest klar, warum die Getränke nicht mit reingenommen werden durften. Wer letztlich die Entscheidung getroffen hat, bleibt unklar.