Naturschwimmbad „Heilige Makrele“ im Zollhafen: Es geht voran

Ein Lärmschutzgutachten gibt grünes Licht für das geplante Naturschwimmbad „Heilige Makrele“ im Rhein am Zollhafen – nicht jedoch für ein Kinderbecken. Wir haben mit Initiator Alexander Kiefer über den aktuellen Stand seines Projekts gesprochen.

Naturschwimmbad „Heilige Makrele“ im Zollhafen: Es geht voran

Schon seit 2020 ist das Projekt immer wieder im Gespräch: Ein Schwimmbad im Rhein am Mainzer Zollhafen soll gebaut werden, die „Heilige Makrele“. Zuletzt ging es in der Planung einen großen Schritt vorwärts und es wurden weitere Details bekannt.

Am 5. Mai teilte Kiefer auf Instagram mit, dass ein Lärmschutzgutachten zugunsten des Projekts ausgefallen sei. Wie er Merkurist auf Anfrage dazu erklärt, habe ein Gutachterbüro in den letzten Monaten ein 3D-Modell des künftig voll bebauten Zollhafens erstellt. Anhand dieses Modells habe es alle Szenarien durchgespielt, die für die Freizeitlärmrichtlinie relevant seien. Das Gutachten habe grünes Licht für die geplanten Liegeflächen mit Holzpontons und die Schwimmfläche mit acht 50-Meter-Bahnen gegeben.

Damit sei eine große Hürde genommen, „denn man hat für den Betrieb des Hafenschwimmbades jetzt endgültig Rechtssicherheit in diesem Punkt. Das ist für eine Freizeitanlage angrenzend zu einem Wohngebiet nicht selbstverständlich“, so Kiefer.

„Heilige Makrele“ nur für Erwachsene?

Merkurist-Leser Eric hatte gehört, dass die „Heilige Makrele“ nur ohne Kinderbecken möglich sei. Auch diese Information steht laut Kiefer in Zusammenhang mit dem Lärmschutzgutachten: Während der Bearbeitungsphase habe die Gutachterin in seinem Planungsbüro angerufen und gesagt, dass ein Kinderpool die zulässigen Lärmgrenzwerte wohl überschreiten würde – obwohl Kinder einen ‘Bonusfaktor’ beim Emissionsschutzgesetz hätten. „Das Gutachten bedeutet auf keinen Fall, dass keine Kinder willkommen sind. Die Feinheiten dahingehend sind mit den Gutachtern noch im Detail zu klären“, sagt Kiefer. Im Übrigen hätten die Gutachter aus Zuneigung zu dem Projekt kostenlos gearbeitet.

Auch sonst stünden die Zeichen gut für die „Heilige Makrele“: Die Anwohnerversammlung im September 2021 hätte sich schon zu 100 Prozent für ein Naturschwimmbad vor der eigenen Haustüre ausgesprochen. 2022 habe Kiefer viele wichtige Gespräche geführt (wir berichteten). Der Ortsbeirat der Mainzer Neustadt unterstütze das Projekt bereits länger und auch der neue Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase spreche sich offen für die „Heilige Makrele“ aus.

Testphase könnte schon bald starten

Weiter ginge es dann mit einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates, der das Projekt ganz konkret auf den Weg bringen würde. Hierzu lade Kiefer die Fraktionsvorsitzenden, den OB und den Ortsvorsteher zu einem kleinen Infoabend in der Goldmarie ein. Erhalte man den nötigen politischen Rückenwind, könnte das Projekt in die wasserrechtliche Genehmigungsphase gehen. Der Antrag liege schon in der Schublade, auch erste Gespräche dazu hätten schon stattgefunden, so Kiefer.

Auf die Frage, wie er sich die Finanzierung des Naturschwimmbads vorstelle, sagt der Initiator: „Mein Wunsch wäre, dass die Stadt Mainz den Betrieb übernehmen würde oder aber eine Betreibergesellschaft hier gegründet wird. Falls das nicht gewünscht ist, würden wir einspringen und einen Verein gründen.“ Im Gegensatz zu klassischen Freibädern könnte der Betrieb hochrentabel sein, versichert Kiefer. Wenn er optimistisch schätze, könne die geplante Testphase im Jahr 2025 anlaufen.

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