Bereits seit Anfang März sind sie in den versumpften Bruchwäldern am Rhein unterwegs, um die Larven der Bruch- und Sumpfwaldstechmücke ausfindig zu machen: Für die Mitarbeiter der KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) begann die Saison in diesem Jahr früher als sonst. Denn der überdurchschnittlich nasse Winter hat die Larven schnell wachsen lassen.
Der Regen hatte dafür gesorgt, dass die Grundwasserstände besonders hoch waren und Teile der Bruchwälder geflutet wurden. Auch Waldgräben und Frühjahrtümpel führten Wasser – ideale Brutbedingungen für eine große Zahl von Stechmückenlarven.
Bekämpfung der Steckmücken-Larven
Und genau diese Larven haben die Mitarbeiter der KABS bei ihren Kontrollen im Blick. Ihnen verfüttern sie den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven letztendlich verenden lässt. Einige Flächen wurden zudem aus dem Helikopter heraus behandelt. Unterwegs ist die KABS nicht nur in Rheinhessen, sondern entlang des Rheins in vielen Teilen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Obwohl die Bedingungen so gut waren, sei die Bekämpfung der Stechmücken jedoch recht klein ausgefallen, erklärt Xenia Augsten von der KABS gegenüber Merkurist. „Trotz nasser Wälder und gefüllter Gräben gab es verhältnismäßig nur geringen Larvenbesatz.“ Daher konnten auch einige Gebiete entlang des Rheins ausgespart werden, darunter sogar welche, in denen die KABS normalerweise häufig im Einsatz ist.
Zwölf Hektar Fläche sei bislang in Rheinhessen mit dem Helikopter behandelt worden, bei Bingen-Gaulsheim und südlich von Worms. Hier wurde Bti in Form von Eiswurfgranulat eingebracht. In kleineren Gebieten waren die Mitarbeiter zudem zu Fuß unterwegs.
Stechmückenplage vom Wasserstand des Rheins abhängig
Ob es in diesem Jahr doch noch zu einer Stechmückenplage kommt, hänge ganz vom Wasserstand des Rheins ab, so Augsten. „Aktuell bewegt sich der Wasserstand des Rheins auf dem langjährigen Mittel. Erst mit einem Hochwasser werden wieder Eiablagehorizonte der Stechmücken geflutet und es kommt zum Larvenschlupf.“ Zumindest für die nächsten Tagen sieht es gut aus, denn der Rhein soll nicht weiter ansteigen. „Wir müssen also abwarten, wie sich das Wetter weiterentwickelt.“
Daher könne man auch noch gar nicht vorhersagen, wie sich die Stechmückensaison in diesem Jahr entwickeln wird. „Wir stehen erst am Anfang der Saison, bis in den September hinein bleiben Überschwemmungsereignisse am Rhein für uns relevant“, sagt Xenia Augsten. Sichere Aussagen könnten daher immer nur ein paar Tage im Voraus getroffen werden. Kritisch werde es dann, wenn es größere Überschwemmungen im Sommer gebe. „Dann sind die üblichen Gebiete betroffen, etwa Flächen bei Oppenheim oder Budenheim sowie bei Hamm am Rhein.“