Immer wieder Ärger um das ReWi: stinkende Toiletten, Platzprobleme – und jetzt im Sommer „untragbare Temperaturen“. Das zumindest berichtet Merkurist-Leser „Jor Dan“ in seinem Snip. Er fordert deshalb eine Klimaanlage für die Bereichsbibliothek Rechts- und Wirtschaftswissenschaft (ReWi). Die Antwort der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) macht jedoch wenig Hoffnung.
Tatsächlich gebe es sogar eine Klimaanlage im ReWi, präzisiert JGU-Sprecherin Petra Giegerich, allerdings nur im Lernzentrum mit rund 180 Plätzen. Dort laufe die Klimaanlage aufgrund eines technischen Defekts momentan nur mit verminderter Leistung. Doch abgesehen davon: Die restlichen 1300 Arbeitsplätze der ReWi-Bibliothek sind nicht klimatisiert.
Über 30 Grad im ReWi
Statt mit Klimaanlage werde deshalb über andere Wege versucht, die Temperaturen im ReWi unten zu halten: Außenjalousien und Markisen sollen Schatten spenden, eine Umluftanlage sorge ganzjährig für Frischluft, in den Sommermonaten werde zusätzlich morgens über Fenster und Türen gelüftet. Das scheint allerdings nur bedingt zu helfen. Denn in den vergangenen Wochen kletterten nicht nur die Außentemperaturen teilweise über 30 Grad, sondern auch die Thermometer im ReWi.
So seien im Erdgeschoss in den letzten Wochen bis zu 28 Grad gemessen worden, gibt Giegerich an. Im ersten Stock waren es bis zu 30, auf den Emporen im zweiten Stock sogar bis zu 32 Grad. Dort würden sich die Studenten aber „allenfalls kurzzeitig aufhalten, sofern sie spezielle und selten benötigte Literatur suchen“. Doch selbst, wenn die größte Hitze nur in den weniger genutzten Bereichen auftritt: Wären Temperaturen über 30 Grad nicht grundsätzlich ein Anlass, das gesamte Gebäude mit besseren Kühlungsmöglichkeiten auszustatten?
Klimaanlage – zu umständlich, zu teuer
„Der Einbau einer Klimaanlage für den bisher nicht klimatisierten Teil der Bereichsbibliothek ReWi wurde in den vergangenen Jahren mehrfach geprüft und verworfen“, so Giegerich. Grund dafür sei, dass es im ReWi nicht genug Platz für eine Klimaanlage gebe. Alternativ könnte man nur ein Nebengebäude für die Kühlanlage errichten – oder direkt die gesamte Bibliothek abreißen und neu bauen. Beides sei aber zu teuer.
Dieses Problem betrifft nicht nur die ReWi-Bibliothek. Bis auf die Bibliothek im Georg-Forster-Gebäude (GFG) und die Bereichsbibliothek Theologie in der Wallstraße ist nämlich keine der Universitätsbibliotheken klimatisiert. Das werde sich wohl auch in Zukunft nicht so schnell ändern.